Liebes Publikum!

Liebes Publikum,

Vorfreude, Furcht und Hoffnung. So würde ich die Stimmung, in den Startlöchern für eine neue Spielzeit stehend, beschreiben.

Vorfreude auf die Begegnungen zwischen den vielen unterschiedlichen Künstler*innenpersönlichkeiten, die zusammenkommen werden; auf enthusiastische, kontroverse, nachdenkliche und unbeschwerte Momente, die wir mit Ihnen teilen können. Furcht, ob das Theater überhaupt die Mittel hat, diesen Zeiten wirksam zu begegnen. Hoffnung darauf, dieser Furcht ein Schnippchen schlagen zu können mit unserer Kunst. Wie gelingt uns das? Vielleicht, in dem wir uns darauf besinnen, was das Theater kann.

Das Theater setzt sich mit der Welt, wie sie ist, auseinander, bildet sie aber nie einfach nur ab. Deshalb kann (und darf!) es eine Menge.

Es spielt: mit Rollen, mit Verhältnissen, mit Möglichkeiten. In „Woyzeck“, in „Rigoletto“, in „Midnight Movie”, in "Der Bär, der nicht da war“.

Es entwirft: Gegenwelten, Utopien, Alternativen. In unserer Reihe „Das Parlament für die Zukunft“, in „Neometropolis“.

Es versucht: Verbindungen zu schaffen, Gemeinschaft zu stiften, Verständnis zu entwickeln. In „Ghosts - Geister“, in unseren Einführungen, bei „Einfach singen“, bei „Zu Wort kommen“, bei den Previewkonzerten und in den „Salongesprächen“.

Wir haben langanhaltende Krisen zu bewältigen. Wir haben riesige Veränderungsprozesse zu stemmen. Wir müssen unser Zusammenleben neu aushandeln. Das alles, ohne zermalmt zu werden von den Diskursen und ohne die Errungenschaften der Demokratie zu verlieren. Das ist mühsam. Das ist überfordernd. Oder, wie es der populäre Soziologe Hartmut Rosa beschreibt: „Die To-do-Liste explodiert.“

Im Theater werden wir die politischen Lösungen für diese Themen nicht finden. Das ist nicht unser Metier. Aber wir können spielen, erfinden, versuchen. Ganz ohne Anspruch auf Alltagstauglichkeit. Das kann erhellend sein, komisch, einfach nur schön, aufwühlend, entspannend, entlastend. In jedem Fall lohnend.

Das ist der Freiraum, den wir haben und den wir nutzen sollten.

Wir erwarten Sie. Mit Vorfreude, Furcht und Hoffnung

Simone Sterr


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