Richtig

Arabella

Oper von Richard Strauss
Text von Hugo von Hofmannsthal

  • Konzertante Aufführung
  • Premiere 01. Dezember 2024
  • Großes Haus

Ich gerate in Gefahr, ein Bild von unserem Wien zu geben, das gefährlich jenem süßlichen und sentimentalen nahekommt, wie man es aus der Operette kennt. Eine Stadt, theaternärrisch und leichtsinnig, wo immer getanzt, gesungen, gegessen und geliebt wird, wo sich niemand Sorgen macht und niemand arbeitet. Ein gewisses Stück Wahrheit ist, wie in jeder Legende, darin.
Stefan Zweig

Die junge Arabella hat viele Verehrer, doch sie wartet auf den einen, bei dem es keine Zweifel oder Fragen gibt. Ihr Vater, Graf Waldner, verspielte sein Vermögen und verspricht sich nun von einer baldigen Heirat seiner Tochter Abhilfe für die immer brenzliger werdende Situation. Noch während der laufenden Ballsaison soll sich Arabella entscheiden. Als sie dem Gutsbesitzer Mandryka begegnet, verlieben sich beide ineinander. Doch die eine Liebe ist nicht ohne Weiteres zu haben...

Mit „Arabella“ knüpfte das Autorenduo Strauss-Hofmannsthal an ihren Erfolg mit „Der Rosenkavalier“ an und erschuf ein Wien-Milieu voll lyrischer Leichtigkeit und Verwirrungen. Dabei überzeugt die Einheit aus Strauss‘ spätromantischem, lichten Orchestersatz und den komödiantischen Dialogen von Hofmannsthal.


Sa. 07.12.2024
19:30 Uhr - Einführung um 19 Uhr | Foyer Großes Haus


Sa. 21.12.2024
19:30 Uhr - Einführung um 19 Uhr | Foyer Großes Haus


Fr. 10.1.2025 - Zum letzten Mal
19:30 Uhr - Einführung um 19 Uhr | Foyer Großes Haus

Musikalische Leitung Andreas Schüller
Chorleitung Moritz Laurer
Musikalische Einstudierung Clemens Mohr, Evgeni Ganev, Christina Domnick
Dramaturgie Ann-Christine Mecke

Mit

Unter Schüllers Dirigat zeigt das Philharmonische Orchester, wieviel Leuchtkraft und Innigkeit es aus der Partitur hervorzuholen vermag. […] Pointiert und beweglich weiß er [Andreas Schüller] sowohl den federweichen Walzerklang und den Duft der blühenden Felder als auch die inneren Konflikte der handelnden Personen zu gestalten. In allen Instrumentengruppen schenkt er den Details große Aufmerksamkeit, sodass die Strauss’schen Tonsprache bis zum alles versöhnenden Ende nichts von ihrer Emotionalität und mitreißendem Schwung einbüßt.

Für die großen glanzvollen Momente sorgen jedoch die Gesangsolisten. Sie lassen diesen Abend gemeinsam – ob Hauskräfte oder Gäste – zu einem Fest der Stimmen werden, das mit seinem beachtlichen Niveau weit über Gießen hinausweist. An erster Stelle ist da Solen Mainguené in der Titelrolle zu nennen. Zunächst im dunkelgrünen Abendkleid, dann im roten Rüschenkleid verkörpert die französische Sopranistin von der Oper Leipzig eine bezaubernde junge, lebenslustige Frau von strahlender Schönheit. Vom gefühlvollen Piano bis zum klar akzentuierten Fortissimo lässt sie ihre Gesangskunst aufblühen und deutet dabei auch dezent an, dass in dieser Arabella ein leidenschaftliches Feuer lodert. Und wie schön sie in den weiten Strauss-Bögen schwelgen kann. Honigsüß strömt die Melodie, wenn sie im Duett zusammen mit Annika Gerhards als Zdenka innig den Richtigen besingt, dem sie all ihre Liebe schenken will.

Mit ihrem beweglichen Sopran nimmt Annika Gerhards jede Klippe und stattet die sich unentwegt sorgende, liebevolle Schwester Zdenka, die dazu verdammt ist, ihr Geschlecht zu verleugnen, mit Impulsivität, Energie und Spitzentönen aus. Als Leutnant Matteo, der Arabella anschmachtet, aber immer wieder abblitzt, bringt Ferdinand Keller seinen strahlenden, angenehm timbrierten Tenor wirkungsvoll zur Geltung. Eine imposante Erscheinung mit kraftvollem Bariton – das ist Grga Peroš als kroatischer Gutsbesitzer Mandryka. Ihm nimmt man auf der Stelle ab, dass er mit einer alten Bärin gekämpft hat. Aber wie Peroš eindringlich vorführt, kann dieser Naturbursche bewegend, rührend und sehr gemütvoll sein, wenn er seine Liebe besingt.

Mit trockenem Humor würzt Bassist Clarke Ruth seine Rolle als Hausvater Graf Waldner; stimmgewaltig an seiner Seite Melinda Paulsen als seine Frau Adelaide. Als legendäre Fiaker-Milli brennt Anna Nekhames ein wahres Koloratur-Feuerwerk ab.

Gießener Anzeiger

Die Geigen leuchten, die Celli glänzen, das Holz hat mächtig viel zu tun mit der ausgefeilten Partitur. […] Die Sänger an der Rampe sind bis in die Nebenrollen handverlesen, mit sauberer Intonation und guter Textverständlichkeit. Das eindringlichste Duett findet sich im ersten Akt zwischen den Schwestern Zdenka alias Zdenko (grandios: Annika Gerhards) und Arabella (noch grandioser: die französische Gastsopranistin von der Oper Leipzig, Solen Mainguené).

Gießener Allgemeine Zeitung



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