In the end, I was somehow expected in this world
Tanz x Physical Theatre von Constantin Hochkeppel & Ensemble
Mit dem Philharmonischen Orchester Gießen
Musik von Marco Mlynek, Henryk Mikołaj Górecki, Alfred Schnittke, Erkki-Sven Tüür und Antonio Vivaldi
Mit deutscher Sprache und mit deutschen und englischen Übertiteln
- Uraufführung
- Premiere 15. November 2025
- Großes Haus
In dieser Welt erwartet worden und willkommen zu sein – das ist die Hoffnung, die über diesem Abend steht, in dem es um Einsamkeit geht. Obwohl wir vernetzter sind als je zuvor, ist Einsamkeit für viele Menschen erschreckend präsent. Dabei werden wir mit dem Grundbedürfnis geboren, dauerhafte, verlässliche Verbindungen zu anderen einzugehen. Laut weltweiten Untersuchungen erhöht soziale Isolation das Sterberisiko um ein Drittel.
In dem neuen Tanz- und Physical Theatre-Abend von Constantin Hochkeppel treffen unterschiedliche Menschen in einer mysteriösen Kneipe aufeinander. Manche haben aufeinander gewartet, andere erwarten niemanden mehr. Sie alle erfahren Einsamkeit aus unterschiedlichsten Gründen: durch menschliche Verluste, Heimatlosigkeit, Kommunikationsprobleme oder der Scheu vor analoger Begegnung. Angesichts der Endlichkeit des Lebens ist die Angst vor der Einsamkeit ihre leise Begleiterin in ihren Lebensentscheidungen und der Art, wie sie Beziehungen knüpfen. Zwischen dem Wunsch nach Freiheit und Verbundenheit navigieren sie ihre Fassaden und ihre Scham. Im Laufe des gemeinsam verbrachten Kneipenabends wird deutlich, dass sie einen kollektiven Körper bilden, der die Wunde verletzten Urvertrauens zu heilen versucht.
Orchesterwerke:
Antonio Vivaldi: Cello Concerto in A Minor, RV 419: 3. Allegro | Henryk Górecki: Three Pieces In Old Style, No 3 (1963) | Alfred Schnittke: Concerto Grosso No. 1 (1976/77) | Erkki-Sven Türr: Action – Passion – Illusion: II. Passion (1993)
Wir empfehlen den Besuch der Vorstellung ab 15 Jahren.
Hinweis: In einzelnen Szenen wird Stroboskop-Licht verwendet.
To be expected and welcome in this world – that is the hope that guides this evening on loneliness. Although we are more connected than ever before, loneliness has become frighteningly present for many people. Yet we are born with a basic human need to form lasting, reliable bonds with others. According to global studies, social isolation increases the risk of death by one third.
In Constantin Hochkeppel's new dance and physical theatre piece, different people encounter one another in a mysterious pub. Some have been waiting for each other, others are no longer expecting anyone. They all experience loneliness for very different reasons: through loss, homelessness, communication difficulties, or fear of real-life encounters. Faced with the finiteness of life, the fear of loneliness silently accompanies their life choices and the way they form relationships. Between the desire for freedom and connection, they navigate their facades and their shame. Over the course of the evening spent together in the pub, it becomes clear that they form a collective body that tries to heal the wound of damaged primal trust.
Note: Strobe lighting is used in some scenes.
Fri 28.11.2025
19:30
- 20:50 h
- Physical Introduction um 18:30 Uhr | Einführung um 19 Uhr | Foyer Großes Haus
Sat 13.12.2025
19:30
- 20:50 h
- Physical Introduction um 18:30 Uhr | Einführung um 19 Uhr | Foyer Großes Haus
Sun 28.12.2025
18:00
- 19:20 h
- Einführung um 17:30 Uhr | Foyer Großes Haus
Fri 09.1.2026
19:30
- 20:50 h
- Einführung um 19 Uhr | Nachgespräch im Anschluss an die Vorstellung | Foyer Großes Haus
Sun 01.3.2026
16:00
h
- Einführung um 15:30 Uhr | Foyer Großes Haus
Mit
- Von und mit Emma Jane Howley, Borys Jaźnicki, Rose Marie Lindstrøm, Maja Mirek, Alexandre Nodari, Jeff Pham, Magdalena Stoyanova
- Stimme Voice-over Carolin Weber
- Springerin Pin-Chen Hsu
- Philharmonisches Orchester Gießen
Ob dieses Stück eine Geschichte erzählt? Ja und Nein. Die Stärken Hochkeppels (und seines kleinen Ensembles) liegen darin, auch mittels Pantomime und Mimik eine Stimmung zu erzeugen, die dem Stück sein Geheimnis und dem Publikum einen weiten Interpretationsraum lässt. So wird zum Beispiel der junge Mann mit den Blumen zuletzt umgeben mit Blumenketten, die sich aus dem Theaterhimmel senken. Wie mysteriös und schön.
Etwas ganz Besonderes ist der Text, der aus dem Off zu hören ist. Es ist die Stimme der Schauspielerin Carolin Weber. […] Ein poetischer Text, der Erfahrungen des Alleinseins und des Scheiterns sammelt.
Ich bin immer wieder beeindruckt von diesem Tanzensemble. […] Ein virtuoses, atemloses Schweben, das ist ganz großes Körpergefühl.
Christiane Hillebrand in hr2 Frühkritik
Im Verlauf der Show toben sich die Akteure solo aus. In Gruppenszenen kulminiert der Erzählstoff nach einer Stunde zum prächtigen Schnittke in waghalsigen Bildern. Alle drehen sich wirbelwindig um Nodari, ehe sich das Chaos auflöst, die Bilderrahmen von der Wand fallen. Am Ende schweben Blumengirlanden vom Schnürboden, zu denen Rosenkavalier Pham ein letztes Solo tanzt. Jubel für das komplette Team vom gut besuchten Haus.
Gießener Allgemeine Zeitung
Die Verbindung des Orchestervortrags mit dem Sound-Design von Marco Mlynek ist trotz dieser ungewöhnlichen Konstellationen ganz hervorragend gelungen. Der Soundtrack zum Tanz ist laut, schrille Töne sollen offensichtlich die Einsamkeit beschwören – oder auf alle Fälle die Angst davor.
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