Trauma

Der Troubadour

Oper von Giuseppe Verdi
Text von Salvadore Cammarano nach dem Drama
„El trovador“ von Antonio García Gutíerrez
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

  • Premiere 29. März 2025
  • Großes Haus

Das Vergangene ist nicht tot; es ist nicht einmal vergangen. Wir trennen es von uns ab und stellen uns fremd.
Christa Wolf

Es ist eine grauenvolle Geschichte der Traumatisierung und der Macht des Irrationalen: Vor langer Zeit musste Azucena miterleben, wie ihre Mutter als Hexe verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Sterbend nahm die Mutter ihr das Versprechen ab, sie zu rächen. Um den belastenden Schwur zu erfüllen, wollte Azucena das Kleinkind des verantwortlichen Grafen ebenfalls verbrennen. Doch sie warf ihren leiblichen Sohn ins Feuer und zog das fremde Kind als ihr eigenes groß. Nun treffen der als Sohn einer „Hexe“ aufgewachsene Grafensohn und sein mächtiger Bruder aufeinander, weil sie in dieselbe Frau verliebt sind – und die schmerzverzerrten Rufe nach Rache hängen immer noch in der Luft.

Inhaltswarnung: In Giuseppe Verdis Oper wird Gewalt gegen Frauen und Minderheiten thematisiert. In der Aufführung werden außerdem an einigen Stellen Kriegsgeräusche eingespielt.


Sa. 03.5.2025
19:30 - 22:15 Uhr - Einführung um 19 Uhr | Foyer Großes Haus


Sa. 24.5.2025
19:30 - 22:15 Uhr - Einführung um 19 Uhr | Foyer Großes Haus


So. 22.6.2025
18:00 - 20:45 Uhr - Einführung um 17:30 Uhr | Foyer Großes Haus


Sa. 28.6.2025
18:00 - 20:45 Uhr - Einführung um 17:30 Uhr | Foyer Großes Haus


So. 06.7.2025
16:00 - 18:45 Uhr - Einführung um 15:30 Uhr | Foyer Großes Haus

Mit Grga Peroš hat man einen idealen Verdi-Bariton unter Vertrag. Durch seine angenehm timbrierte Stimme mit ihrer klangsatten Mittellage und der mühelosen Höhe konnte er bereits als Rigoletto glänzen. Nun gelingt ihm als Graf Luna auch das stimmlich überzeugende Porträt eines rachsüchtigen Machtmenschen und verschmähten Liebhabers. Auch daß das Ensemblemitglied Julia Araújo mit der weiblichen Hauptpartie der Leonore gut zurechtkommen würde, hatte man geahnt. Mühelos präsentiert sie die Koloraturen, ihr Sopran besitzt aber auch den nötigen dramatischen Kern. Erneut bewundert man ihre dynamische Bandbreite, die zwischen beinahe schwebenden Piani bis hin zu dramatischer Expansion ohne Schärfe reicht. Auf Augenhöhe ergänzt wird diese fabelhafte Hausbesetzung durch Julia Rutigliano als Gast in der Rolle der Azucena. Ihr glutvoller Mezzo verfügt über eine leidenschaftlich lodernde Höhe ebenso wie über eine sonore Tiefe. Die Rolle hat sie sich vollständig einverleibt, durchlebt und durchleidet die Gefühlszustände dieser tragischen Figur von der liebenden Mutter bis zur mißhandelten Gefangenen. Darstellerisch wie musikalisch gebührt ihr innerhalb der guten Besetzung die Krone. […]

Was kann man von einer Neuproduktion dieses herausfordernden Stückes Besseres berichten, als daß es Regie und Dramaturgie gelungen ist, eine notorisch „unverständliche“ Opernhandlung nachvollziehbar und spannend auf die Bühne zu bringen?

Der Opernfreund

Die Piccoloflöte von Kirsten Mehring tiriliert genüsslich, Anna Deyhles Klarinettenkunst schmeichelt, Solo-Hornist Martin Gericks trumpft mit seinem Quartett auf. Sopranistin Julia Araújo feiert in ihrer Rolle der Leonora das versprochene große Debüt. Sie gibt die Drama-Queen und zärtlich Liebende in Personalunion. […] Mit ihrem gefühligen Stimmklang und intensiven Spiel ist für die zentrale Figur der Azucena Mezzosopranistin Julia Rutigliano erste Wahl. […] Die von Moritz Laurer einstudierten Chöre des Hauses sind eine Wucht. Den detailschönen Kostümreigen hat Åsa Gjerstad ersonnen. Das begeisterte Publikum applaudiert am Ende lautstark

Gießener Allgemeine Zeitung

Für den erkrankten Generalmusikdirektor Andreas Schüller dirigierte Jan Croonenbroeck, erster Kapellmeister am Staatstheater Nürnberg, das Philharmonische Orchester Gießen, das die Fülle der Melodien in ihrer Unwiderstehlichkeit und Unmittelbarkeit unter seiner straffen Führung wunderbar aufleuchten ließ. Zur Wärme der Empfindung gesellte sich die dramatische Wucht, so dass vom Orchestergraben ständig ein loderndes Feuer ausging, das die schemenhaften Figuren des Librettos in echte, glaubhafte Charaktere verwandelte. Eine fabelhafte Sängerriege und der bestens instruierte Chor (Einstudierung: Moritz Laurer) machten den Triumph perfekt. Nach zweieinhalb Stunden gab es im Publikum kein Halten mehr: minutenlanger Beifall und Jubel.

Gießener Anzeiger

Viel Dramatik, viel Leidenschaft, viel Intensität bis zum Schluss und dazu ein tolles Sängerteam.

hr2- Frühkritik




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