Natur

Ein Sommernachtstraum

Oper von Benjamin Britten
Text von Benjamin Britten und Peter Pears nach William Shakespeare
In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln

  • Großes Haus

Mit der Zeit wurde mir der Wald immer vertrauter. Ich speicherte die Erfahrung dieser Verwandlungen, wie sich die Natur öffnen, recken, strecken, entblößen und von innen nach außen kehren kann, wie sie ihre Konsistenz ändern kann, weicher wird, nasser, poröser, glatter, oder eben trockener, brüchiger, knorriger, wie sie sich zusammenziehen kann, kleiner oder größer werden. Ein lebendes, atmendes, vielsprachiges Wesen.
Carolin Emcke

Im Zauberwald herrscht das zerstrittene Elfenkönigspaar Titania und Oberon. Eine Gruppe Handwerker möchte dort eine „höchst traurige Komödie“ proben. Und dann finden sich auch noch vier junge Menschen an diesem Ort wieder, die einander lieben und hassen, sich verteufeln und begehren. Dieser Zauberwald ist ein Ort des Unbewussten, der Anarchie und des Chaos und verwandelt jede:n, wie die Theaterbühne selbst, auf der das Ganze spielt. Doch wer wird hier eigentlich durch wen verwandelt und wer bleibt in Wahrheit doch, wie er ist?

Mit „Ein Sommernachtstraum“ wandte sich der Komponist Benjamin Britten 1959 der Komödie von William Shakespeare zu, der man nicht nur Urkomisches, sondern auch Urmenschliches abgewinnen kann und die zudem den Zauber des Theaters heraufbeschwört.

Mit Kinderchorsolist:innen, dem Kinder- und Jugendchor sowie dem Philharmonischen Orchester Gießen.

Wir empfehlen den Besuch der Vorstellung für alle ab 14 Jahren. Es kommt vereinzelt zum Einsatz von Stroboskoplicht während der Aufführung. Lehrplanrelevante Informationen zu dieser Produktion finden Sie hier.


Musikalische Leitung Andreas Schüller
Inszenierung Magdalena Fuchsberger
Bühne & Kostüme Monika Biegler
Kinderchorleitung Martin Gärtner
Dramaturgie Christian Förnzler

Mit

"Dieses Shakespeare-Stück ist oft vertont worden, Benjamin Brittens Fassung aus dem 20. Jahrhundert ist musikalisch anspruchsvoll. In Gießen wagt man das Experiment, die leere Bühne mit bloßem Licht als aufgeladenen Raum für Phantasien aller Art zu gestalten - gelungen! Die Inszenierung toppt das Verwirrspiel - gelungen! Der Kobold Puck singt aus dem Off und wird durch Effekte ersetzt - gelungen! Und es gibt herrliche Stimmen zu entdecken, die einen Besuch wert sind."

Niels Kaiser, hr2 kultur, 15.02.2023

„Das Philharmonische Orchester Gießen unter der Leitung von Andreas Schüller widmet sich in fast kammermusikalisch reduzierter Besetzung der Musik mit großer Intensität, Präzision und Kompetenz. […] Die Besetzung funktioniert in Gießen vorbildlich, das überschaubare Ensemble ist um vorzüglich arbeitende Gästen erweitert. […] Annika Gerhards ist eine wunderbar strahlende, dominante Tytania, die in der Reflexion ihres merkwürdigen Traumes ohne Unsicherheit auskommt. Hermia (Jana Marković) und Helena (Julia Araújo) sind zwei präsente, einander gewachsene Frauenfiguren. Sie leiden nicht, erscheinen nicht übermäßig verletzlich und sind zueinander, zu sich selbst, ihren wechselnden Partnern nicht zartfühlend. Sie wehren und behaupten sich mit großer stimmlicher Klarheit. Oberon (Meili Li) ist ein ausdrucksreich nuancierungsfähiger Countertenor, der den barocken Unterton der Inszenierung souverän trägt. Lysander (Johannes Strauß, Tenor) und Demetrius (Nikolaus Nitzsche, Bariton) kultivieren und differenzieren mit stimmlicher Kompetenz ihre Verwechselbarkeit.“

Hans-Jürgen Linke, Frankfurter Rundschau, 12.02.2023

„»Was sind die Menschen doch für Narren!« – dieser Ausspruch Pucks ist der Schlüssel zu Magdalena Fuchsbergers Inszenierung, in der das Närrische, das Verrückte und Überdrehte nach und nach die Oberhand gewinnt. Nachdem das Geschehen zunächst nur so dahingeplätschert ist, kommt mit dem Auftritt der Handwerkertruppe allmählich buntes Leben ins Spiel. An erster Stelle ist da Grga Peroš als Bottom zu nennen, der nicht nur mit seinem agilen Bariton einen ganzen Kerl voller Saft und Kraft darzustellen vermag, sondern auch als zotteliger Esel mit nacktem Oberkörper und baumelndem Gemächt den Erzkomödianten von der Leine lässt und damit im Publikum für große Erheiterung sorgt. Als tumber Ritter Pyramus ist er einfach urkomisch im Zusammenspiel mit Edward Lee als Thisby.“

Thomas Schmitz-Albohn, Gießener Anzeiger, 13.02.2023

„Bereits in der Klavierhauptprobe kündigte sich ein kleines großes Theaterwunder an: Was [Regisseurin Magdalena] Fuchsberger im Verein mit ihrer Bühnen- und Kostümbildnerin Monika Biegler hier geschaffen hat, zeugt von höchstem Stil- und Fingerspitzengefühl: eine wahrhaft traumwandlerisch gewahrte Balance zwischen Abstraktion und Konkretion, stupendem Form- und inhaltlichem Feingefühl, Verzauberung und Verfremdung, Rätselhaftigkeit und zutiefst humaner Bodenhaftung. […] Monika Biegler schließt jede naturalistisch-illustrative Reminiszenz an einen Wald aus, kreiert stattdessen eine hermetische »zweite Natur«, die in unserer Fantasie die »erste Natur« des Athener Walds erschafft. Und ja: natürlich ist es die Souveränität, mit der Fuchsberger mit Bieglers Bühnenelementen ebenso wie mit ihren Akteuren und last but not least mit Brittens Partitur im eigentlichen Wortsinne geistreich musiziert, die das Ereignis schafft. […] Das Handwerkerensemble hat seit seinem ersten Auftritt durch den Zuschauerraum einen gewissen Realismus in die Hermetik der Veranstaltung getragen, die sechs Figuren sind liebevoll geführt, man folgt jedem einzelnen gern und zugleich verbinden sich die Einzelparcours zu stimmigen Gesamtsituationen. Bei aller Freude ihrer Darbietung an Travestie und Outriertheit geht die Poesie des Abends auch im Rüpelspiel nicht verloren und wird womöglich noch gesteigert. Man müsste jeden einzelnen Mitwirkenden namentlich würdigen, stellvertretend für das wunderbare Ensemble sei das unter seinem GMD Andreas Schüller strukturiert, tänzerisch pointiert und klangfarblich transparent agierende Orchester genannt, das den Schlussjubel des ausverkauften Hauses ebenfalls von der Bühne aus entgegen nahm.“

Sergio Morabito, Opernring Zwei, Mai 2023




Haus der Karten
Theaterkasse + Tickets im Dürerhaus
Kreuzplatz 6, 35390 Gießen

Infos und Karten
Tel.: 0641-7957 60/61
theaterkasse@stadttheater-giessen.de

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