Posthuman Journey
Eine Trilogie von Pat To Yan
Aus dem Englischen von John Birke und Ulrike Syha
- Uraufführung I Dauer 3 Stunden 30 Minuten, 2 Pausen
- Premiere 30. September 2022
- Großes Haus
Wie der Kanarienvogel in der Kohlemine oder das Frühwarnsystem an einer tsunamigefährdeten Küste senden wir ein Notrufsignal an den Rest der Welt. Denn Hongkong von heute ist das, was übrigbleibt von der Welt von morgen.
Joshua Wong
Allegorische Figuren der Vergangenheit irren durch von den heutigen Kriegen verwüstetes Land. Ein Junge mit schwindelerregend hoher Intelligenz aber ohne Gesäß altert so schnell, dass er sogar die Zukunft hinter sich lässt. Ein Liebespaar verliert sich und findet sich wieder in ferner Galaxie. In den drei Stücken „Eine kurze Chronik des künftigen China“, „Eine posthumane Geschichte“ und „Überall im Universum Klang“ schaut der aus Hongkong stammende Autor Pat To Yan sehr tief zurück und ganz weit nach vorne, um einen scharfen Blick zu werfen auf die globalen Phänomene der Gegenwart.Seine Figuren sind Reisende: vom globalen Süden in den verheißungsvollen Norden, vom Planet Erde auf neue Territorien, von diktatorischen Staatssystemen in demokratische Utopien. Sie sind immer auf der Flucht und immer auf der Suche. Die Grenze von Bühnen- und Zuschauer:innen-raum wird gänzlich aufgehoben für dieses Eröffnungsprojekt aller Sparten und das Theater wird zum öffentlichen Platz, auf dem die Bedingungen für eine freie Gesellschaft verhandelt werden.
Kommen Sie mit auf unsere posthumane Entdeckungsreise durch Zeit und Raum. Die Reise lohnt sich: Begegnen Sie von 18 bis 22 Uhr Geschichten auf den unterschiedlichsten Zeitachsen aus multimedialer Perspektive.
Sa. 15.7.2023
18:00
- 21:30 Uhr
- Einführung um 17:30 | Foyer Großes Haus
Mo. 17.7.2023
18:00
- 21:30 Uhr
- Einführung um 17:30 | Foyer Großes Haus
Mi. 19.7.2023
18:00
- 21:30 Uhr
- Einführung um 17:30 | Foyer Großes Haus
Fr. 21.7.2023
18:00
- 21:30 Uhr
- Einführung um 17:30 | Foyer Großes Haus
So. 23.7.2023
18:00
- 21:30 Uhr
- Einführung um 17:30 | Foyer Großes Haus
Mit
- Der Außenstehende, Anders, T Davíd Gaviria
- Der Mann, der Schmerz mitansieht, Frank (Stimme), Der Mann, der das Geisterkind füttert (Stimme), Astronaut Pascal Thomas
- Das unheimliche Mädchen, Jane (Stimme), Das Mädchen mit einem Baum Trang Dông
- Die weiße Knochenfrau, Antigone 2, Jane (Körper), Sam, Soldatin (Stimme) Die weiße Knochenfrau, Aries, Scorpio Mirjam Rast
- Der wütende Mann, Tänzer, Nicholas, Soldat (Körper), Der Mann, der das Geisterkind füttert (Körper), Benevolent Gustavo de Oliveira Leite
- Antigone 1, Ärztin, Die Frau mit dem Kind Julia Araújo
- Der Mann, der ohne Herzschlag existiert, Tänzer, Frank (Körper), Der Präsident Christian Zacharas (Robozee)
- Die Katze mit einem Loch, Priscilla, Nicholas, Soldat (Stimme) Carolin Weber
- Tänzerin, Sam, Soldatin (Körper) Magdalena Stoyanova
- David, Franks Vorgesetzter (Videoaufnahme) Roman Kurtz
- Kate, Ai-Computerstimme (Audio) Anne-Elise Minetti
- Klavier Wolfgang Wels
- Streichquartett Haruka Ouchi, Alexandra Speckbrock, Jorid Helfrich, Emily Härtel, Aleksander Zhibaj
- Solo-Cello Emily Härtel, Aleksander Zhibaj
- Die Ansammlung gequälter Seelen, Die Ansammlung des Bösen im Menschen Chor des Stadttheater Gießen
„Abgespaced - Viel, vielschichtig, verrückt. So präsentierte sich das Stadttheater Gießen zur Spielzeiteröffnung mit der Trilogie "Posthuman Journey" des Hongkongers Pat To Yan. Das Werk hätte nicht besser gewählt werden können. Es ist ein Werk zur Zeit, vielleicht zur rechten Zeit. Es geht um Geschichten – Geschichten sammeln, erzählen, auswählen und beherrschen. (...) Doch man kann sich auch einfach nur der Spiellaune und -lust der Schauspieler*innen, Tänzer*innen und Musiker*innen der Theaters hingeben. Ein buntes Spektakel, in dem Regisseur und Bühnenbildner Thomas Krupa alle Register zieht.“
Thomas Schäfer, nachtkritik.de
„Thomas Krupas Inszenierung begegnet den zugleich offenen wie kryptischen Texten mit einer Mischung aus Spielfreude und artifiziellem Zugriff. Die Opernsängerin ist ebenso Teil des Geschehens wie tänzerische Gruppen oder das kleine Streichorchester. Der ambitionierte Start [der Intendanz von Simone Sterr] macht Lust auf mehr. Die Relevanz dieser drei Texte ist bei aller Fremdheit schlagend. Und die Inszenierung ist nicht nur ein mutiges Statement für ein im Haus wie in die Stadt hinein grenzüberschreitendes Theater. Das lustvoll spielende und gut abgestimmte Ensemble zeigt, dass ein offenes Theater die Krisen unserer Welt in einem neuen Licht spiegeln kann.“
Detlev Baur, Die deutsche Bühne, 1.10.2022
Haus der Karten
Theaterkasse + Tickets im Dürerhaus
Kreuzplatz 6, 35390 Gießen
Infos und Karten
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