Die Brücke von Mostar
Schauspiel von Igor Memic
Aus dem Englischen von John Birke
- Premiere 08. März 2025
- Großes Haus
Die Menschheit muß von Zeit zu Zeit die Schulter wechseln, auf der sie die Last trägt, die Leben heißt.
Ivo Andrić
1988 in Mostar, Jugoslawien. Es ist Sommer, die Stadt steht unter Strom. Das alljährliche Wettspringen an der alten Brücke ist in aller Munde. Mina und ihre Freund*innen Leila und Sasha sitzen am Flussufer und schauen den Springenden zu. Unter ihnen ist Mili, ein junger Mann aus Dalmatien. Er kennt weder die Stadt, noch die gefährliche Flussströmung und wagt es dennoch. Sein verpatzter Sprung beschert Mili ein geschwollenes Gesicht, aber auch ein Date mit Mina. Die zwei werden ein Paar, die vier Freund*innen unzertrennlich. Ihre Herkünfte und religiösen Unterschiede spielen keine Rolle, haben sie doch die Musik, die sie verbindet. Ihre Unbeschwertheit bewahren sie sich, bis zum Frühjahr 1992: Dort wo in ihrem Sommer noch Bosniak*innen, Kroat*innen und Serb*innen, muslimisch wie katholisch, in den Straßencafés zusammensaßen, herrschen jetzt Kälte, Misstrauen und Feindseligkeit untereinander. Mili, Mina, Sasha und Leila scheinen davon unberührt – bis die ersten Schüsse auf die Moschee fallen.
Igor Memic beschreibt vor dem Hintergrund des Bosnienkriegs die Geschichte einer Gruppe Freund*innen, die den Ideologien trotzt, Vertrauen über Glaube stellt, ihre Wahlfamilie über Herkunft – und dabei radikal hoffnungsvoll bleibt.
Hinweis für lichtempfindliche Menschen: Bei der Vorstellung kommen Stroboskop-Effekte zum Einsatz.
Dauer: 2 Stunden 20 Minuten inklusive einer Pause
Mit
- Emina Carolin Weber
- Mina Izabella Radić
- Mili Ali Aykar
- Leila Germaine Sollberger
- Sasha Nils Eric Müller
Mit „Die Brücke von Mostar“ schickt Regisseurin und Intendantin Simone Sterr Publikum und Ensemble auf eine emotionale Reise in große Höhen und tiefe Abgründe - aber voller Vertrauen in Freundschaft und Liebe.
Gießener Allgemeine Zeitung
Die Dialoge besitzen Tempo und Witz, zugleich sorgen sie für hohen Wiedererkennungswert. Autor Memic weiß, wie die Jugend spricht. Hinzu kommt Carolin Weber, die als gebrochene Emina von heute in der Rückschau eine zweite Zeitebene einzieht und die Ereignisse einfühlsam einordnet. […]
Das Ensemble bekommt so viel Zeit und Raum, um die unterschiedlichen Charaktere nachzuzeichnen – und löst diese Aufgabe mit Bravour. Vor allem zwischen Izabella Radic und Ali Aykar stimmt sichtbar die Chemie, so dass sich auf der Bühne eine intensive Liebesbeziehung entwickeln kann.
Gießener Anzeiger
Die junge Mina spielt Izabella Radic mit großer Lust auf das Leben. Die Unbekümmertheit der jugendlichen Mina, ihr Hunger nach Neuem, nach Spaß und der großen Liebe sind ansteckend. Umso erschütternder wirken die Erzählungen der gealterten Mina, die Carolin Weber mit Kopftuch und grauer Ausstrahlung beeindruckend verkörpert. […]
Das äußerst spielfreudige und mitreißende Quintett auf der Bühne komplettieren Ali Aykar, der Mili mit attraktivem Jungencharme spielt und doch viel zu früh erwachsen werden muss. So wie auch Leila, in deren Rolle Germaine Sollberger schlüpft, und mit deren jugendlicher Fröhlichkeit es schon viel zu früh zu Ende geht. Nils Eric Müller schließlich ist Sasha, der immer ein bisschen zu laut, zu krawallig und zu frech ist – und hinter dessen tragischem Ende sich die zweite Liebesgeschichte dieser „love story“ zeigt.
Gießener Allgemeine Zeitung
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