24.02.2022 // 24.02.2023

Am 24. Februar 2022 begann der bewaffnete und groß angelegte Überfall der russischen Armee auf die Ukraine. Bis heute bestimmen die Kriegsmeldungen die weltweite tägliche Berichterstattung und unseren Alltag. Die finnisch-estnische Autorin Sofi Oksanen fand zu Beginn der militärischen Invasion im Februar 2022 klare Worte: „Die Sache der Ukraine ist die Sache der ganzen Welt: Wie erfolgreich Putin in seiner aggressiven Außenpolitik ist, wird wegweisend für andere autoritäre Regime sein. Durch Unterstützung der Ukraine unterstützen wir die Demokratie und ihre Werte auch anderswo.“

An diesen seit einem Jahr andauernden Krieg in der Ukraine, der seit der russischen Invasion mitten in Europa tobt, müssen wir weiterhin erinnern. Vom 24. bis zum 26. Februar 2023 möchte das Stadttheater Gießen Erinnern an das, was noch nicht vorüber ist, ins Bewusstsein rufen dessen, was uns täglich begleitet.

Sofi Oksanen, die Autorin des Romans „Hundepark“, der zwischen Helsinki und der Ostukraine spielt, ist am 24. Februar unser Gast am Auftaktabend der Reihe „Zu Wort kommen“. Am selben Tag eröffnen wir gemeinsam mit GAiN gGmbH die Ausstellung „Hoffnung Splitter“, die von Menschen aus der Ukraine und deren Geschichten erzählt. Am 26. Februar spielen wir die Vorstellung „Hundepark“ mit ukrainischen Übertiteln, und beim anschließenden Nachgespräch „Absacker“ ist die Journalistin Inga Lizengevic als Expertin zu Gast.

Freitag, 24. Februar 2023

18:00 Uhr

Hoffnung Splitter

Ausstellungseröffnung

In Zusammenarbeit mit GAiN gGmbH | Foyer Großes Haus (2. Rang)

Seit 2014 herrscht Krieg in der Ukraine. Mit dem brutalen Angriff der russischen Armee auf das gesamte Territorium im Februar 2022 hat er sich auf das ganze Land ausgeweitet. Das Hilfsnetzwerk GAiN gGmbH schickt seit vielen Jahren Hilfskonvois mit Lebensmitteln, Medikamenten und Kleidung, sammelt Geld und Sachspenden und ist sowohl in der Ukraine präsent, als auch in den Aufnahmestellen der Geflüchteten in den angrenzenden Ländern. Zwischen Bombensplittern gibt es auch Fetzen von Hoffnung, Zuversicht und die Kraft der menschlichen, friedlichen Begegnung. Bilder davon mit kurzen Geschichten und Biografien zeugen davon. Das Stadttheater stellt sie im Foyer des 2. Rangs aus. Es sind Bilder, die die Menschen hinter den Nachrichten sichtbar machen und ihnen eine Stimme geben. Menschen wie Oksana, die sagt: „Diese Weintrauben wird mein Schwiegervater keltern und zu Wein verarbeiten. Es sind gute Trauben. 2022 wird ein guter Jahrgang. Bitte kommt nächstes Jahr wieder und trinkt mit uns diesen Wein. Wir geben ihm den Namen ‚Hoffnung‘.“

20:00 Uhr

Zu Wort kommen: Lesung und Gespräch mit Sofi Oksanen

Lesereihe in Kooperation mit dem Literarischen Zentrum Gießen | Kleines Haus

Mit „Hundepark“ hat die finnisch-estnische Autorin Sofi Oksanen einen Thriller veröffentlicht, der die Machtverhältnisse der Fruchtbarkeitsindustrie zwischen Finnland und der Ukraine beleuchtet. Darüber hinaus schrieb sie seit Beginn des russischen Angriffskriegs vermehrt Gastbeiträge und Analysen für internationale Medien. Zum Auftakt der Reihe „Zu Wort kommen“ möchten wir am 24. Februar – ein Jahr nach Beginn der russischen Invasion in die Ukraine – mit der Autorin über ihr Schreiben ins Gespräch kommen. Dazu lesen Mitglieder des Schauspielensembles Ausschnitte aus aktuellen Texten.
Das Gespräch wird in englischer Sprache stattfinden.

Moderation: Sandra Binnert

Mit: Ben Janssen, Zelal Kapçık

Sonntag, 26. Februar 2023

16:00 Uhr

Lesezeit & Familiensonntag

Ukrainische Märchen und Spiele für Klein und Groß

Ab 15:30 Uhr Kinderbetreuung für die Vorstellung „Hundepark“ | Kleines Haus | Ab 6 Jahren

Der Familiensonntag ist die Gelegenheit für die Großen, ins Theater zu „Hundepark“ zu gehen, ohne sich fragen zu müssen, wo die Kleinen bleiben – denn im Foyer Kleines Haus gibt es eine „Lesezeit“ für Kinder ab 6 Jahren: Es gibt ukrainische Märchen zu hören, Fabeln und Kurzgeschichten. Im Anschluss wird gespielt und gebastelt – bis die Großen von der Vorstellung im Großen Haus zurückkehren. Wie bereits an den Adventssonntagen sammeln wir Lebensmittelspenden für die Tafel Gießen.

16:00 – 18:50 Uhr

Hundepark

Schauspiel nach dem Roman von Sofi Oksanen | Aus dem Finnischen von Angela Plöger | Mit ukrainischen Übertiteln

URAUFFÜHRUNG | Großes Haus

2006: Aus ihrer Mittellosigkeit im ukrainischen Donbass schaffen es Olenka und Daria nach Dnipro, wo sie in eine Agentur für Eizellenspenden und Leihmutterschaft gelangen. Der unerfüllte Kinderwunsch westlicher Paare wird für die Frauen schnell zum lukrativen Geschäftsfeld. Als sie einen Auftrag aus den höchsten Kreisen bekommen, verschwindet Daria plötzlich und auch Olenka sieht sich gezwungen unterzutauchen. Als Krimi konzipiert erzählt Sofi Oksanen in ihrem jüngsten Roman die Geschichte zweier junger Frauen im Donbass, die dort in die Strukturen einer Agentur für Eizellenspenden gelangen – eine Branche, die den gebärfähigen Körper für Geschäfte mit dem Westen zu nutzen weiß.

19:00 Uhr

Absacker

Bargespräch mit der Journalistin Inga Lizengevic | Foyer Großes Haus

Mindestens genauso wichtig wie die Vorstellungen selbst sind die anschließenden Gespräche im Foyer. Der „Absacker“ glaubt an eine Kneipendramaturgie und lädt das Publikum zum entspannten Gedankenaustausch bei einem Getränk ein, zum kritischen Dialog mit Menschen aus dem Ensemble, dem künstlerischen Produktionsteam und Gästen.
Der weibliche Körper und seine Reproduktionsfähigkeit als Kapital – das ist das Thema in Sofi Oksanens Roman „Hundepark“. Zum Nachgespräch über die Inszenierung ist Inga Lizengevic eingeladen, sie wuchs in Russland, Belarus und in der Ukraine auf und studierte Regie in Minsk und Berlin. Seit 2016 ist sie als politische Journalistin u.a. für den Deutschlandfunk und den SWR tätig. Für ihre Reportage „Babys für die Welt – das Geschäft mit ukrainischen Leihmüttern“ erhielt sie den Hörspielpreis Prix Italia.

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