Von Bach bis Cyberpunk
Ein Konzertflügel umringt von Synthesizern, Computern und Effektmaschinen – schon das Setup des palästinensisch-kanadischen Komponisten und Pianisten John Kameel Farah verbindet klassische Klaviervirtuosität mit modernen Arrangements. Am Donnerstag, 29. Mai gibt er ein einmaliges Konzert im Großen Haus des Stadttheaters Gießen.
Seine Musik schafft Verbindung und baut Brücken. Von der Musik des Nahen Ostens zu europäischen Klängen, von Barock und Renaissance zu experimentellen, filmmusikalischen Elementen. „Barock-Mittelost-Cyberpunk“ nennt John Kameel Farah diese Mischung selbst. Bei einem kleinen spontanen Konzert nach der Premiere der Produktion „Etudes“ im Kleinen Haus durfte ein ausgewähltes Publikum den Ausnahmekünstler, der große philharmonische Säle zwischen Toronto und Berlin füllt, erleben. Jetzt gibt er am Donnerstag, 29. Mai ein Konzert im Großen Haus des Stadttheaters Gießen.
John Kameel Farah ist ein palästinensisch-kanadischer Komponist und Pianist, dessen Werk Aspekte der Barock und Alten Musik, der Improvisation, der Musik des Nahen Ostens und Formen der elektronischen Musik umfasst. John wurde 1973 in der Nähe von Toronto geboren und studierte Komposition und Klavier an der Universität von Toronto, wo er während seines Studiums zweimal den Glenn Gould Composition Award erhielt. 1999 nahm er Privatunterricht bei Terry Riley in Kalifornien und später beim Arabic Music Retreat in Hartford. Er komponiert für Ensembles, Tanz und Film, konzentriert sich aber hauptsächlich auf Live-Solokonzerte, wobei er ein Setup verwendet, bei dem das Klavier von Synthesizern umgeben ist und durch Computerfilter und -effekte bearbeitet wird, was er als „Barock-Mittelost-Cyberpunk“ bezeichnet.
John lebt zwischen seiner Heimatstadt Toronto und Berlin. Er tritt regelmäßig in ganz Europa auf und war bisher in Großbritannien und Nordamerika sowie in Südkorea, Brasilien, Mexiko und Israel/Palästina auf Tournee. Er hält Konzertvorträge an Universitäten in Kanada und Deutschland und ist mit seinen Werken in einigen der renommiertesten Konzertsäle Europas aufgetreten, darunter die Berliner Volksbühne und das Haus der Kulturen der Welt, die Kölner Philharmonie, Sadler's Wells in London und die Elbphilharmonie in Hamburg, und zuletzt in der Berliner Philharmonie. Derzeit arbeitet er im Rahmen eines Kompositionsaufenthalts mit dem National Arts Centre Orchestra in Ottawa (Kanada) an einem neuen Werk für Klavier und Orchester, das 2025 uraufgeführt werden soll. Im Jahr 2023 wurde er mit dem Johanna Metcalf Award for the Performing Arts der Metcalf Foundation und des Ontario Arts Council ausgezeichnet.
Für die Choreografie des Tanzstücks „Etudes“ von Max Levy am Stadttheater Gießen (Uraufführung im Dezember 2024) komponiert John die Musik.
Von Bach bis Cyberpunk
John Kameel Farah in concert
Konzert am Donnerstag, 29. Mai 2025, 19:30 Uhr | Großes Haus
Tickets ab 10,00 Euro