John Kameel Farah
Komponist und Pianist
© Shalan and Paul
John Kameel Farah ist ein palästinensisch-kanadischer Komponist und Pianist, dessen Werk Aspekte der Barock- und Alten Musik, der Improvisation, der Musik des Nahen Ostens und Formen der elektronischen Musik umfasst. John wurde 1973 in der Nähe von Toronto geboren und studierte Komposition und Klavier an der Universität von Toronto, wo er während seines Studiums zweimal den Glenn Gould Composition Award erhielt. 1999 nahm er Privatunterricht bei Terry Riley in Kalifornien und später beim Arabic Music Retreat in Hartford. Er komponiert für Ensembles, Tanz und Film, konzentriert sich aber hauptsächlich auf Live-Solokonzerte, wobei er ein Setup verwendet, bei dem das Klavier von Synthesizern umgeben ist und durch Computerfilter und -effekte bearbeitet wird, was er als „Barock-Mittelost-Cyberpunk“ bezeichnet. In seinem Projekt „Music for Organ and Synthesizers“, arbeitet er mit Pfeifenorgel in Kombination mit analogen und digitalen Synthesizern, und tritt in verschiedenen Kirchen und Kathedralen in Kanada und Europa auf. John arbeitete u. a. mit der kanadischen Kult-Choreografin Peggy Baker – wofür er 2016 einen Dora Mavor Moore Award für Sounddesign/Komposition erhielt – und dem Ballettstar Robert Binet zusammen. Er kollaborierte mit dem Astrophysiker John Dubinski und komponierte Soundtracks zu Animationen von Galaxienformationen und Kollisionen in dem Projekt „Gravitas“. 2010 wurde John Mitglied des Canadian Electronic Ensemble, der ältesten kontinuierlich aktiven Live-Elektronik-Gruppe der Welt. In Berlin arbeitet er regelmäßig mit dem Oriel String Quartett und dem frühen Vokalensemble Vox Nostra zusammen. 2023 trat er als Gastkünstler mit der Kult-Elektronikband Tangerine Dream in Toronto auf. John lebt zwischen seiner Heimatstadt Toronto und Berlin. Er tritt regelmäßig in ganz Europa auf und war bisher in Großbritannien und Nordamerika sowie in Südkorea, Brasilien, Mexiko und Israel/Palästina auf Tournee. Er hält Konzertvorträge an Universitäten in Kanada und Deutschland und ist mit seinen Werken in einigen der renommiertesten Konzertsäle Europas aufgetreten, darunter die Berliner Volksbühne und das Haus der Kulturen der Welt, die Kölner Philharmonie, Sadler's Wells in London und die Elbphilharmonie in Hamburg, und zuletzt in der Berliner Philharmonie. Derzeit arbeitet er im Rahmen eines Kompositionsaufenthalts mit dem National Arts Centre Orchestra in Ottawa (Kanada) an einem neuen Werk für Klavier und Orchester, das 2025 uraufgeführt werden soll. Im Jahr 2023 wurde er mit dem Johanna Metcalf Award for the Performing Arts der Metcalf Foundation und des Ontario Arts Council ausgezeichnet.
Für die Choreografie des Tanzstücks „Etudes“ von Max Levy am Stadttheater komponiert John die Musik.