Tagtraum

Prinz Friedrich von Homburg

Schauspiel von Heinrich von Kleist

  • Premiere 13. September 2025
  • Großes Haus
  • Ab 16 Jahren

Tor, der du bist, Blödsinniger!

Prinz Friedrich von Homburg fällt aus der Rolle. Wo zu preußischem Hofe Härte und Geradlinigkeit gefordert sind, zeichnet er sich durch Träumerei und Verwirrtheit aus. In der Schlacht von Fehrbellin erteilt der Prinz entgegen der Anweisung seines Kurfürsten den Befehl zum Angriff. Er erzielt, praktisch versehentlich, einen klaren Sieg über die gegnerischen Truppen. Diese Tatsache kann den Kurfürsten nicht über die begangene Befehlsverweigerung hinwegtrösten, woraufhin der Prinz die Todesstrafe erhält. Dieser fügt sich schließlich, fleht voll Todesfurcht um sein Leben – und erlangt so schließlich die Begnadigung. 1809/10 als letztes seiner Dramen verfasst, verhandelte Heinrich von Kleists „Prinz Friedrich von Homburg“ die Frage nach Hörigkeit und Recht in Kriegszeiten, Linientreue und radikaler Emotionalisierung vaterländischer Zuneigung. Mit jenem unverhohlenen Patriotismus offenbart Kleists Erzählung heute – trotz, oder gerade wegen seines Militär-Chauvinismus – sein tragikomisches Potenzial. Und so die Möglichkeit, jene Obrigkeitshörigkeit in Männerbünden als zu verlachendes Material freizulegen.

Dauer: 2 Stunden 20 Minuten inkl. einer Pause


Fri 26.9.2025
19:30 - 21:50 h - Einführung um 19 Uhr | Nachgespräch im Anschluss an die Vorstellung | Foyer Großes Haus


Fri 03.10.2025
18:00 - 20:20 h - Einführung um 17:30 Uhr | Foyer Großes Haus


Sun 26.10.2025
18:00 - 20:20 h - THEATERTAG | Einführung um 17:30 Uhr | Foyer Großes Haus

Bühne & Kostüme Hilke Fomferra
Licht Kevin Weidlich
Sprechkunst Lea Brückner
Regieassistenz und Abendspielleitung Sophie Löbermann
Ausstattungsassistenz Andrea Nagy
Inspizienz Matthias Gers, Sorin Mogos
Soufflage Eva-Maria Höckendorff

Mit

  • Prinz Friedrich Arthur von Homburg Germaine Sollberger
  • Prinzessin Nathalie von Oranien Zelal Kapçık
  • Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg Carolin Weber
  • Graf Hohenzollern Max Koltai
  • Obrist Kottwitz Nils Eric Müller
  • Feldmarschall Dörfling Ali Aykar
  • Trompete Max Wacha
  • Trompete Kirsten Littmann
  • Posaune Michael Zarniko
  • Posaune Günther Schuster
  • Schlagzeug Victor Zarniko
  • Schlagzeug Tilman Margraf
  • Tuba Johannes Becker
  • Tuba Patrick David Heider

Der Theaterklassiker „Prinz Friedrich von Homburg“ wird im Großen Haus des Stadttheaters zum eindrucksvollen Schauspieldrama. […] Wie das in Theaterbilder umgesetzt wird, ist brillant und sorgt für atemlose Spannung.

Gießener Anzeiger

Einen wichtigen Anteil am Gelingen dieses Theaterabends hat auch der Regieeinfall, das Drama mit einem Musikquartett zu strukturieren. Mit Trompete, Posaune, Tuba, Pauke und Trommel sorgen die Instrumentalisten als Bestandteil des Ensembles mitten auf der Bühne mal für die zackigen Rhythmen einer Militärkapelle, mal für das Schlachtengetöse, mal für dunkel-subtile Klanguntermalungen wie in einem Horrorfilm (Musik: Dominik Tremel).

Zudem zeigen sich die Darsteller in bester Verfassung und der schwierigen Aufgabe in jedem Moment gewachsen: Alle Figuren werden zum Leben erweckt, jede offenbart eine eigene Charakteristik, die das Stück vorantreibt. […]

Viele Themen aus Kleists berühmtem Drama kommen in dieser Inszenierung zum Tragen: Das Militärische, die Todesangst des Prinzen, seine Traum- und vielleicht auch seine Wahnwelt. All das in der poetischen Schönheit von Kleists Sprache. So zeigt Regisseurin Durand-Mauptit einen Klassiker der Theaterliteratur, der nichts von seiner Tiefe und Größe verloren hat

Gießener Anzeiger

Die Regisseurin mit der überbordenden Fantasie, die sie immer gerade noch rechtzeitig zügelt, führt dem Gießener Publikum ihre Sichtweisen auf die Themen Krieg und Frieden, Militär und Zerstörung vor. Dafür lässt sie die Offiziere im ersten Teil zackig marschieren. In ihren bunten Fantasieuniformen mit lächerlichen Kopfbedeckungen wirken sie wie Witzfiguren, die Krieg spielen und zur entscheidenden Schlacht wie in einem Karussell Panzer und Raketen besteigen.

Den Schaubudencharakter verstärkt Ausstatterin Hilke Fomferra mit überdimensionalen blinkenden Pappmaché-Rosen, die links und rechts das Schlachtfeld begrenzen, auf dem am Ende nur eines übrigbleibt: die sichtbare Zerstörung. Durand-Mauptit zieht alle Register ihrer Regiekunst. Es wird bewegt, was bewegt werden kann – das bedeutet höchste Konzentration für die Bühnenarbeiter, die das Gestänge von oben genauso exakt in Gang setzen müssen wie die Drehbühne des Bodens. Ein hübsches Spektakel, bei dem die deutsch-französische Regisseurin geschickt noch eine Blaskapelle zum Einsatz bringt. Vier Musiker an Trommel, Trompete, Tuba und Posaune geben hier den Takt vor und lassen auch bekannte Melodien erklingen.

Gießener Allgemeine Zeitung



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