Freiraum

Am Anfang

Choreografische Werkstatt
von und mit Tänzer*innen des Ensembles

  • Uraufführung | Wiederaufnahme 17. Oktober 2025
  • Kleines Haus

In der Spielzeit 2024/25 erhielten die Tänzer*innen erstmals die Möglichkeit, eigene Tanzstücke mit dem Ensemble zu erarbeiten. Einzige Bedingung: Die Besetzung und Ausstattung erlauben, dass sie gemeinsam im Rahmen des Spielplans gezeigt werden können. In diesem Dreifachabend setzen sie sich auf je eigene Weise mit dem auseinander, was ein Anfang bedeuten kann: Beginn, Ursprung, ein vorübergehender Zustand.

Hinweis: In der Vorstellung wird Stroboskoplicht eingesetzt.

Länge: 2 Stunden 10 Minuten, inkl. 2 Pausen

In the 2024/25 season, for the first time, the dancers had the opportunity to develop their own dance pieces with the ensemble. The only condition: The cast and equipment allow them to be shown together as part of the theatre’s repertoire programme. In this triple bill, they each explore in their own way what a beginning can mean: A start, an origin, a temporary state.

Note: Strobe lighting is used in the performance.

Duration: 2 hours and 10 minutes, including 2 breaks


Gradually, Then Suddenly
Physical Theatre von Gustavo de Oliveira Leite
Choreografische Assistenz von Emma Jane Howley

In einem leeren Diner warten die Angestellten auf Kundschaft und versuchen dabei die Langeweile ihrer alltäglichen Routine zu überlisten. Indem sie ihrer Vorstellungskraft freien Lauf lassen, stehlen sie einen flüchtigen Moment für sich selbst. Das Gewöhnliche kleidet sich plötzlich in Fantasie, und die Geräusche – das Klappern von Geschirr, der Rhythmus des Saubermachens, der Straßenlärm von außen – verwandeln sich in eine unerwartete Art von Musik. In augenzwinkernder Referenz zum Musicalgenre und der Welt des „American Dream“ verändert sich das Diner. Es ist nicht mehr nur ein Arbeitsplatz, sondern eine Schwelle zwischen dem Realen und dem Imaginären, wo sich der Mensch für einen Augenblick von der Realität befreit und das Alltägliche eine stille Form von Magie annimmt.

In an empty diner, the employees are waiting for customers while trying to outwit the boredom of their daily routine. By letting their imagination flow they steal a fleeting moment for themselves. The ordinary is suddenly dressed in fantasy, and the sounds - the clatter of dishes, the rhythm of cleaning, the street noises from outside - are transformed into an unexpected kind of music. In a cheeky reference to the musical genre and the world of the ‘American Dream’, the diner changes. It is no longer just a workplace, but a threshold between the real and the imaginary, where people are freed from reality for a moment and the mundane takes on a quiet kind of magic.

Konzept, Choreografie & Sounddesign Gustavo de Oliveira Leite
Choreografische Assistenz Emma Jane Howley
Mit Emma Jane Howley, Rose Marie Lindstrøm, Maja Mirek, Alexandre Nodari


Tomorrow ends up no longer like tomorrow
Tanz x Performance von Maja Mirek & Jeff Pham
Musik von Marco Mlynek

Langeweile hat in unserem Alltag kein gutes Image. In der Regel wird sie als das Ende der Unterhaltsamkeit angesehen, als Moment des Nichtstuns und auch der Frustration – wenn sie zu lange anhält. In ihrer Tanzperformance gehen Maja Mirek und Jeff Pham der Langeweile als Quelle für Geduld, Selbstentdeckung, Fantasie und Widerstand gegen die Schnelllebigkeit auf den Grund. Dafür integrieren sie die Kreativität des Origami-Faltens in ihre Choreografie. Hunderte Origami-Kraniche bilden eine Landschaft auf der Bühne, in der sich sowohl das sprichwörtliche Nichts des weißen Blatts spiegelt, als auch Routine und Konzentration aus der sich neue Formen entwickeln. Spielerisch, und immer wieder offen für den Einfall oder Zufall, verbinden sich in dieser Landschaft Bewegungen und Sounds, die live gemeinsam mit dem Publikum erzeugt werden. In einem unendlichen Loop bauen sie sich stetig zu neuen Wendungen auf, die uns plötzlich Dinge entdecken lassen, die wir nicht vorhersehen konnten.

Boredom does not have a good image in our everyday lives. It is usually seen as the opposite of entertainment, as a moment of nothingness and also of frustration - if it lasts too long. In their dance performance, Maja Mirek and Jeff Pham get to the bottom of boredom as a source of patience, self-discovery, imagination and resistance to the fast pace of life. In their artistic research they integrate the creativity of origami folding into the choreography. Hundreds of origami cranes form a landscape on stage that reflects both the proverbial nothingness of the white paper as well as the routine and concentration from which new forms develop. Playfully, and always open to inspiration or chance, movements and sounds combine in this landscape. In an infinite loop, they constantly build up to new twists and turns that suddenly allow us to discover things we could not have foreseen.

Konzept, Choreografie & Performance Maja Mirek, Jeff Pham
Komposition Marco Mlynek
 

Who’s A?
Duett von Pin-Chen Hsu & Borys Jaźnicki
Musik von Ela Orleans
Mit englischer Sprache und deutschen Übertiteln

Man kennt die Geschichte. Ein gelangweiltes Mädchen sieht ein seltsames weißes Kaninchen, läuft ihm hinterher und fällt in die Untiefen des Kaninchenbaus. Er wird zum Ausgangspunkt ihrer persönlichen Reise, in der sie sich immer wieder verändert und nicht versteht, warum diese Veränderungen notwendig sind. Warum kann sie nicht einfach sie selbst sein? Warum ist das weiße Kaninchen überhaupt aufgetaucht?
Inspiriert von Lewis Carrolls Klassiker „Alice im Wunderland“ erforscht dieses Duett im Dialog zwischen Tanz, Sprache, Musik und Videoprojektionen – die uns hineinziehen in unendliche Tunnel und Flure – was es bedeutet, „man selbst zu sein“. Zwei Figuren in wechselnden Situationen, die versuchen zu verstehen, was sie miteinander verbindet und wie sie sich gegenseitig in ihrer ständigen Veränderung beeinflussen, bis alles immer kurioser wird.

We know the story. A bored girl spots a strange white rabbit, runs after it and falls into the depths of the rabbit hole. It becomes the starting point of her personal journey, in which she changes herself again and again, and doesn't understand why these changes are necessary. Why can't she just be herself? Why did the white rabbit turn up in the first place?
Inspired by Lewis Carroll's ‘Alice in Wonderland’, this duet explores what it means to ‘be yourself’ in a dialogue between dance, language, music and video projections that draw us into endless tunnels and corridors. Two characters in changing situations, trying to understand what connects them and how they influence each other in their constant changing, until it all becomes ‘curiouser and curiouser’.

Konzept, Choreografie & Performance Pin-Chen Hsu, Borys Jaźnicki
Komposition & Sounddesign Ela Orleans
Video Hubert Dłużniewski


Fr. 17.10.2025
20:00 - 22:10 Uhr - Einführung um 19:30 Uhr | Foyer Kleines Haus

Künstlerische Leitung Constantin Hochkeppel
Bühne & Kostüme Eliana Beltrán Palacio
Dramaturgie Caroline Rohmer
Choreografische Assistenz & Rehearsal Director Beatrice Panero
Produktionsassistenz Julia Rilling

Mit

Mirek rockt den Mopp. […] Omar Torrico Real singt in eben diesen Mopp den CCR-Hit »Proud Mary«, in der Version von Tina Turner, weshalb es doppelt cool aussieht, wenn Real zur Frauenstimme playbackt. Lindstrøm gibt derweil die Tänzerin mit akrobatischen, weit ausholenden Bewegungen. Ein geschmeidiger Augenschmaus.

Der eindrücklichste Moment gebührt danach Maja Mirek. […] Wie eine Unsichtbare, die plötzlich sichtbar wird, erhebt sich Mirek in ihrem weißen Kostüm aus der Flut der weißen Origami – schöner kann ein Auftritt nicht starten. […]

Gießener Allgemeine Zeitung

„Who’s A“, ein Tanzstück nach dem Klassiker „Alice im Wunderland“ von Lewis Carroll, bildete den Abschluss des Tanz-Trios. Die kleine Alice (Pin-Chen Hsu) folgt dem Kaninchen (Borys Jaznicki) in die Untiefen des Kaninchenbaus. Ein Stoff, der mit seinen ständigen Veränderungen fast wie gemacht erscheint für das Tanztheater. […] Vor allem die Darstellungskraft der beiden Protagonisten zieht das Publikum tief ins Geschehen hinein. Das gelangweilte Mädchen hat seinen eigenen Kopf, der andere köpfen will: Der blutige Strang um den Hals ihres Kompagnons zeugt davon. Eine skurrile Geschichte, unterhaltsam und kompetent vorgetragen.

Gießener Anzeiger



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