Möglichkeiten, der Gegenwart zu begegnen

Liebes Publikum,

das Stadttheater Gießen wurde mit seiner Produktion „Gelbes Gold“ von Fabienne Dür mit dem Nachspielpreis des Heidelberger Stückemarktes ausgezeichnet.

Der Preis, so heißt es in der Laudatio, „würdigt bereits uraufgeführte Texte und damit gleichzeitig die Theater, die neue Dramatik nachhaltig fördern“. Wir freuen uns sehr über diesen Preis und die damit verbundene Einladung zu den Autor:innen TheaterTagen 2026 ans Deutsche Theater Berlin.

Der Preis passt zu uns. Seit nunmehr drei Spielzeiten haben wir die zeitgenössische Dramatik fest in unseren Spielplänen an allen Spielorten verankert. Wir glauben an das gegenwärtige Autor*innentheater, an Texte, Geschichten, Sprache und Poesie.

Nicht nur die überregional wahrgenommene Uraufführung interessiert uns, sondern Stoffe der Jetztzeit, verfasst von in ihr lebenden Dramatiker*innen. Vielfältig sind die Möglichkeiten, der Gegenwart zu begegnen. In den Komödien „Apokalypse Miau“ und „Generation Arbeit“, der berührenden Geschichte von „Die Brücke von Mostar", dem Roadmovie „Garland“. Vielfältig sind auch die Gelegenheiten, in die Vergangenheit zu tauchen, um etwas über unsere Gegenwart zu erfahren: in „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“ und in „Der Staat gegen Fritz Bauer“.  Oder der Realität vollständig zu entfliehen im Musical „Wintergreen for President“. Wenn der amtierende Präsident der Vereinigten Staaten Amerikas auf die Frage, ob er sich an die Verfassung zu halten habe, antwortet: „ich weiß es nicht“, ist ein Musical über einen US-Wahlkampf, in dem der gehaltvollste Inhalt aus Karottenkuchen besteht und ein präsidiales Beraterteam aus Witzfiguren fast keine Satire mehr. Wir spielen gegen die Verzweiflung, sagen „Ja“ zu Spiel und Übertreibung, zu Ausgelassenheit, Show, Glamour und Unterhaltungskunst.

In ein paar Tagen ist es soweit: Das neue Spielzeitheft wird druckwarm angeliefert. Darin die Pläne und Vorhaben für die Saison 2025/26. Welcher Stoff, von wem umgesetzt, mit welchen Menschen in welcher Sparte? Welche Künstler*innen bringt man wann und zu was zusammen? Viele Monate der sorgfältigen Überlegungen zu diesen Fragen gebunden zu 100 Seiten Verheißung auf Theaterereignisse, die schlau und schön werden wollen, klug und unterhaltsam, die Sie so neugierig machen und in Vorfreude versetzen sollen, dass Sie Ihre Zeit in unserem Theater verbringen möchten – wohlwissend, dass Sie im Voraus nie genau wissen werden können, was auf Sie zukommt, wie ein Abend genau wird und was er mit Ihnen macht. Für diese Aufgeschlossenheit danke ich Ihnen. Das Spielzeitheft ist die aufwendigste Publikation eines Theaters und eine der letzten, die noch gedruckt wird. Immer ein feierlicher Moment, das Heft zu durchblättern, zu lesen, zu schauen, zu stöbern. Uns scheint dieser Vorgang – trotz aller Affinität zum Digitalen – nicht ersetzbar. Freuen Sie sich also auf das schöne Heft.

Auf gutes Theater müssen Sie aber nicht bis zur nächsten Saison warten.

Das passiert bereits jetzt. Verpassen Sie es nicht.

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