Apokalypse Miau
Eine Weltuntergangskomödie
Schauspiel von Kristof Magnusson
Mitarbeit: Gunnar Klack
- Großes Haus
Wozu brauchen wir Humor? Um uns nicht selbst ins Bein zu beißen. Um zu erkennen, dass wir nicht immer im Recht sind. Und um diese Welt zu ertragen.
Sibylle Berg
Auf der Verleihung des großen Destroy-Preises soll sich der wunderbaren Welt des Theaters hingegeben werden, geladene Gäste sind unter anderen Legenden aus Schauspiel und Regie. Während auf der Bühne eine Gala der schönen Künste aufgefahren wird, hängen die Nominierten des Abends im Backstage am Büfett und schauen Champions League. Dort trifft neben Krabbenschnittchen Mensch gewordener Altherrenhumor auf sprachmilitant-feministische Regisseurin, haltungsloser Nachwuchsschauspieler mit Instagram-Sucht auf altlinke Regielegende, die Klimadebatte auf ein desillusioniertes Branchen-Urgestein mit Zweifel an der Meinungsfreiheit. Als den geladenen Gästen klar wird, dass ein Asteroid mitten auf die Erde zusteuert, ist auch die letzte Förmlichkeit vergessen. Es gilt: Auge um Auge, Zahn um Zahn.
Kristof Magnussons Kunstblasen-Parodie ist bitterböse, spitzzüngig und schafft bei radikaler Parteilosigkeit den Spagat zwischen diskursiven Höhenflügen und lustvollen Kalauern.
Stückdauer: 2 Stunden und 55 Minuten inklusive einer Pause.
Mit
- Ali Aykar, Amina Eisner, Gottfried Herbe, Ben Janssen, Roman Kurtz, Anne-Elise Minetti, Germaine Sollberger
- Musiker Johannes Langenbach, Umut Abaci
- Kinder- und Jugendchor
"Lohnender als jede Oscar-Gala" Gießener Anzeiger
Regisseurin Franziska Autzen hat die an bissigen Kommentaren, Anspielungen auf Film- und Theater und skurrilen Typen reiche Steilvorlage gut genutzt und daraus eine über weite Strecken begeisternde Typenkomödie gemacht. Die nimmt nicht nur die Theaterszene in ihrer um eigene Befindlichkeiten kreisenden Bubble aufs Korn, sondern karikiert auch gesellschaftliche Aufreger: Gendern, vegane Ernährung, Social-Media, Wokeness und vieles mehr. Lacher sind da programmiert, und die fast eindreiviertel Stunden bis zur Pause vergehen wie im Flug.
Das von Eylien König entworfene Bühnenbild mit einer zwischen Weltall, Glitzerkitsch und Schaumblasen changierenden Optik und die von Naomi Kean entworfenen schrillen Kostüme tragen ebenfalls zum Erfolg der Inszenierung bei. Die Live-Musik von Schlagzeuger Johannes Langenbach und Synthesizer-Zauberer Umut Abaci ebenso.
Gießener Allgemeine
Ensemblemitglied Anne-Elise Minetti bietet sich bei der Begrüßung des Publikums die Gelegenheit für ein Solo, das alleine schon fast den Besuch dieser Inszenierung lohnt.
Gießener Anzeiger
Das ist bissig, witzig und von einer so hohen Pointendichte, dass man als Zuschauer kaum hinterherkommt, all den Anspielungen zu folgen. Zudem funktioniert es auch deshalb ausgezeichnet, weil sich das Stück nicht auf eine Seite schlägt, sondern die Komik herausarbeitet, die in all diesen überzeichneten Klischeefiguren steckt. […]
Die Ausstattung (Eylien König, Naomi Kean) bietet dank der schillernden Kostüme zusätzlich karikierenden Witz. Hinzu kommen wie Einspieler funktionierende Videos und die Musiker Umut Abaci (Synthesizer) und Johannes Langenbach (Schlagzeug), die das Geschehen auf der Bühne begleiten und vorantreiben.
Gießener Anzeiger
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