Es macht Spaß, sich vorzustellen, was der Tod für Träume hat

Mit der Inszenierung von Wolf Erlbruchs Kinderbuch „Ente, Tod und Tulpe“ in der Komposition von Leo Dick, wagen sich die Regisseurin Amelie von Godin und die Bühnenbildnerin Kristin Buddenberg an ein herausforderndes Thema: das Sterben. In der Buchvorlage wird die titelgebende Hauptfigur, die Ente, höchstselbst auf der Bühne von der Figur „Tod“ heimgesucht. Wie erzählt man diese Geschichte für ein junges Publikum ab fünf Jahren? Die Dramaturgin Caroline Rohmer sprach mit Amelie von Godin und Kristin Buddenberg über die Stellung des Todes in unserer Gesellschaft, über die Kraft des Theaters, sich diesem Thema zu widmen, und warum Humor dabei nicht fehlen darf.


Caroline Rohmer: Ich möchte gerne mit einer persönlichen Frage beginnen. Erinnert ihr euch noch an eure erste bewusste Begegnung mit dem Thema Tod und Verlust?

Kristin Buddenberg: Als ich in der Grundschule war gab es eine Frau, die ab und zu auf uns aufgepasst hat, wie eine Tagesmutter. Als sie verstorben ist, war das für mich das erste Mal, dass jemand der uns regelmäßig über viele Jahre besucht hat, plötzlich einfach weg war. Sie hatte uns immer Sachen genäht und ich weiß noch, dass ich auf der Beerdigung dann ein komplett buntes Outfit trug, weil ihr das so wichtig gewesen war, dass man ganz bunt angezogen kommt. Es war auf jeden Fall eine komische Erfahrung als Kind, dass jemand aus dem Leben auf einmal nicht mehr da ist. Aber ich weiß noch, dass diese Beerdigung sehr wichtig für uns war, ein wichtiges Miteinander, auch für meine Eltern und meine Geschwister.

Amelie von Godin: Ich war als Kind sehr ängstlich. Verlustängste waren ein großes Thema für mich. Und ich hatte auch Angst vor diesem körperlichen Tod. Meine erste Erfahrung war dann mit einem Haustier, ein Goldhamster. Er war krank und es wurde klar, dass er daran sterben wird. Es war ein Prozess das anzunehmen: Dass das Tier stirbt und dass ich es begleiten muss, dass ich diesem Haustier in dem Sterbeprozess beiseite stehe. Da wurden meine Eltern glaube ich auch ein bisschen pädagogisch, dass das jetzt wichtig ist, das bewusst mitzuerleben, dass ich das nicht einfach verdränge. Das ist mir aber sehr schwergefallen.

CR: Wie haben euch eure älteren Bezugspersonen den Tod erklärt? Und wie ist aus eurer Sicht unser heutiger gesellschaftlicher Umgang mit dem Tod?

AG: Meine Eltern sind sehr unterschiedlich damit umgegangen. Mein Vater hatte den Ansatz, mich damit vertraut zu machen, das zu normalisieren. Aber meine Mutter wollte mich lieber davon fernhalten; vielleicht, weil sie selbst schwierige Erfahrungen mit Verlust gemacht hatte. Ich wurde zum Beispiel erst sehr spät auf Beerdigungen mitgenommen, erst als ich schon über zehn Jahre alt war. Und ich glaube schon, dass es besser für mich gewesen wäre, nicht ganz so im Vagen gelassen zu werden.

KB: In den Gesprächen in der Familie ging es vor allem darum, woran man sich erinnert, was die Person ausgemacht hat, wieso man sie gerngehabt hat. Wir fühlten eine Dankbarkeit, dass die Person Teil unseres Lebens gewesen war. Ich war damals etwa acht und für mich war es sehr wichtig auf dieser Beerdigung zu sein, obwohl es auch traurig war. Für mich sind Beerdigungen bis heute krasse Momente, aber auch etwas sehr Schönes, weil man der Person, die man verloren hat, noch einmal nahe sein kann. Und wenn wir zusammen weinen, dann zeigt das ja die Wertschätzung dem verstorbenen Menschen gegenüber.

CR: Könnt ihr es glauben: Ich war erst mit 20 Jahren das erste Mal auf einer Beerdigung. Als Kind wurde ich davon komplett ferngehalten. Als meine Stief-Oma gestorben ist, bin ich zur Beerdigung und Trauerfeier nicht mitgekommen. Als dann im Nachhinein alle von diesem Erlebnis gesprochen haben, fühlte ich mich ausgeschlossen. Es ist schon interessant zu fragen, ab wann man Kinder zu so einer Zeremonie mitnimmt. Ich denke, selbst wenn man es nicht ganz versteht, erlebt man doch mit, wie andere Menschen trauern, und dass das in der Gemeinschaft dazugehört.

AG: Mein sehr viel jüngerer Bruder ist damals in einen Kindergarten auf dem Dorf gegangen, dessen Garten umringt war von einem Friedhof. Das heißt, auf allen Beerdigungen, die in diesem Dorf stattfanden, hörte man im Hintergrund die Kindergarten-Kulisse. Gleichzeitig wurden die Kinder damit vertraut, dass regelmäßig Beerdigungen an ihnen vorüberzogen. Und das finde ich sehr symbolisch, wie nah der Anfang und das Ende des Lebens zusammenliegen. Das ist eine schöne, selbstverständliche Rhythmik, wie alles gemeinsam zusammenkommt.

CR: Es gibt sehr viele Kinderbücher über den Tod. Aber mein Eindruck nach der Recherche ist, dass es oft darum geht, wie man Verlust und Trauer verarbeiten kann. Das heißt, in diesen Büchern gibt es eine Hauptfigur und dann stirbt jemand anderes. In „Ente, Tod und Tulpe“ ist es aber die Hauptfigur selbst, die stirbt. Und dann gibt es auch noch den Tod in Person …

AG: Ich finde es interessant, die Ente und den Tod nicht als den Protagonisten beziehungsweise Antagonisten zu sehen. Für uns sind es zwei Hauptfiguren, die gemeinsam herausfinden, was es bedeutet zu sterben und die zeigen, wie man die eigene Sterblichkeit annehmen und den Sterbeprozess anderer begleiten kann. Es geht in der Geschichte nicht darum, dass der Tod jemanden holen kommt. Eher, dass der Tod bereits einfach so da ist, genauso wie das Leben da ist. Dass er dich vielleicht auch über deine ganze Lebenszeit begleitet und sich in unterschiedlichen Lebensphasen auch ganz unterschiedlich bemerkbar macht. Ich finde es sehr gut dem Tod ein Gesicht zu geben, das merke ich auch beim Inszenieren. Es macht im Theater so viel Spaß darüber nachzudenken, was eigentlich die persönlichen Ziele des Todes sind, welche Träume er hat oder welche Ängste. Wir inszenieren ja auch einen Tod, der einige Sachen nicht so gern mag.

KB: Genauso wie es in dem Stück darum geht was es bedeutet zu sterben, stellt sich auch immer wieder die Frage: „Was bedeutet es zu leben?“ Das baut aufeinander auf, um beide Seiten überhaupt verstehen zu können. Uns ist es wichtig, den Tod so zu erzählen, dass wir Freude dabei haben zu beobachten wie er auftritt, welche Kleidung er trägt. Wir wollen dahingehend keine Stereotype zeigen, sondern stattdessen erzählen, dass der Tod zum Beispiel ein bisschen schüchtern ist, nicht so wie die coolen Enten. Gleichzeitig weiß er aber auch wer er ist, und dass sich alle erstmal erschrecken, wenn man seinen Namen ausspricht. Er muss immer dagegen ankämpfen, dieser Außenseiter zu sein, im Verhältnis zu den Leuten, die sozusagen mitten im Leben stehen. Das ist das Interessante an der Freundschaft zwischen Ente und Tod, die sich dann entwickelt. Schritt für Schritt kommen sie in einen Austausch über das Leben.

CR: Warum glaubt ihr, hat sich der Autor der Buchvorlage dafür entschieden, dass die Hauptfigur neben dem Tod eine Ente ist? Zudem erfährt man ja auch nicht, warum sie wirklich stirbt, sei es das Alter oder eine Krankheit. Habt ihr dazu eine Idee?

AG: Was ich sehr an dem Buch und an den Illustrationen genieße ist, dass die Geschichte auf eine gewisse Weise unverortet bleibt. Lebt die Ente komplett wild oder eher an einem Stadtteich? Und man kann auch nicht so genau feststellen, welche Zeit während der Geschichte vergeht und in welcher Zeit sie spielt. Egal wo Kinder aufwachsen, sie kennen höchstwahrscheinlich Enten aus nächster Nähe, man ist mit Enten sozialisiert. Aber zugleich sind Enten keine Haustiere, die in einem besonderen menschlichen Zusammenhang gesehen werden und man dadurch eine Relation zur eigenen Lebensspanne hat: Wie lange lebe ich, wie lange lebt meine Katze? Das würde auf eine andere Spur führen. Ich wüsste nicht wie lange Enten leben. Ich könnte auch nicht sagen, wann eine Ente alt aussieht. (lacht)

KB: Wenn ich an das Buch denke, dann hat die dort illustrierte Laufente etwas Menschliches, wie sie aufrecht steht und läuft. Aber die Bewegungen von Enten sind einfach lustig, vor allem in unserer Übertragung auf der Bühne. Das trägt dazu bei, dass es in der Inszenierung viele Momente gibt, in denen man Lachen kann.

AG: Enten haben etwas sehr Domestiziertes in unserer Gesellschaft, sie sind sehr in die menschliche Umwelt integriert, und trotzdem sind sie doch auch sehr frei.

KB: In den Videos, die wir zu Recherchezwecken geguckt haben, sah man die Enten immer in einer Entengruppe: Da passt man aufeinander auf und macht lauter Sachen, die echt Spaß machen, wie schwimmen und tauchen. Da finden sich leicht Parallelen zu Dingen, die auch Menschen gern tun.

CR: Soweit ich weiß, leben Enten auch monogam, und sie trauern um ihre verstorbenen Partner:innen. Die Ente ist also tatsächlich nicht so weit weg von uns Menschen, aber sie ist nicht so niedlich und vertraut wie die typischen Haustiere, Hunde oder Katzen, deren Tod oft der erste bewusste Verlust dieser Art für viele Kinder darstellt. Es hat ja auch eine gewisse Komik, dass viele Menschen Enten essen.

KB: Ja, das ist ja auch Teil von unserer Hölle, also wie sich die Ente die Hölle vorstellt. Der Entenbraten war auf jeden Fall Teil unseres Moodboards (lacht).

CR: Die Ästhetik der Buchvorlage spricht auch viele Erwachsene an. Wie übersetzt ihr die Art der Illustrationen auf die Bühne? Und wie interpretiert ihr die Geschichte ästhetisch neu?

AG: Was ich als Regisseurin am meisten aus dem Buch ziehen kann, sind die Körperlichkeiten, die uns der Künstler mitgibt und die wir für die Performer:innen zu übersetzen versuchen. Wie läuft diese Ente? Wie setzt sie ihre Mimik und Gestik ein? Was erfahren wir über den Tod, in seinen Bewegungen? Daraus ziehe ich, die aus dem Physical Theatre kommt, mehr als aus dem Text.

KB: Was die Ästhetik der Bühne und Kostüme angeht, wollen wir nicht das Buch eins zu eins übernehmen. Wir haben uns überlegt, was darunter liegt. Welche Akzente setzt das Buch? Wie können wir mit dieser Vorlage eine eigene Welt schaffen? Diese soll auch unser Publikum ansprechen, das vor allem Menschen ab fünf Jahren umfasst. Kinder haben so viel Fantasie, dass man die Geschichte nicht eins zu eins darstellen muss, um sie zu erzählen. Wir wollten eine Balance finden zwischen einer abstrakten Welt, die für die Kinder aber auch sehr konkret ist. Das war unser Ausgangspunkt. Und ich habe dann gesagt, ok, unsere Welt ist sehr bunt und macht Spaß und man kann in einem Teich – bei uns ist das ein Bällebad – tauchen und schwimmen und ganz viele andere Sachen machen. Die Enten sollen einen richtigen Spielplatz haben. Dieser Teich ist das Zentrum, der Lebensmittelpunkt der Ente. Und daneben gibt es dann noch einen Baum, der auch bespielt wird. Er ist dafür da zu zeigen, dass man auch mutig sein kann.

AG: … und dass man die Perspektive wechseln kann, was auch für die Bühne und die Geschichte entscheidend ist. Wie die Ente auf den Baum klettert und von oben herunter auf den Teich schaut, verändert ihre Perspektive. Der Baum besteht bei uns aus einem lila Gerüst mit einem Fadenvorhang, der sehr viele Spielereien ermöglicht und ein bisschen an eine Trauerweide erinnert.

CR: Amelie, du hast gerade schon angesprochen, dass du vom Physical Theatre kommst, deshalb sind deine Arbeiten sehr körperlich, du hast ein tolles Ensemble aus zwei Tänzern und einer Schauspielerin. Wie arbeitet ihr auf der Probe zusammen?

AG: Wir haben die ersten Probentage damit verbracht, uns Videos von Enten anzuschauen und zu recherchieren, wie wir das in unsere Körper übersetzen können. Manches ist ganz leicht und anderes eher schwierig. Und dann haben wir angefangen, diese Entenkörper in unterschiedlichen Etüden zu spielen. Das heißt, ein Tänzer hat zum Beispiel seine Ente gespielt, wie die zum Teich gelaufen ist und wie sie trinkt. Oder eine andere Person hat gespielt, wie diese Ente fliegen kann. Und so haben wir uns quasi an die Körperlichkeit und die alltäglichen Gewohnheiten einer Ente herangetastet. In der Musik von Leo Dick – die auf der Bühne live von fünf Musiker:innen gespielt werden wird – sind viele kleine Hinweise versteckt, die auf bestimmte Stimmungen und Vorgänge verweisen. Auf der Probe hören wir gemeinsam die Musik und versuchen herauszufinden, was sie uns jenseits der Illustrationen und über den Text hinaus noch erzählen kann. Und dann hat jemand eine Idee, zum Beispiel: In dieser Szene müssen die Enten schlafen. Und dann improvisieren die Tänzer und die Schauspielerin gemeinsam und wir finden heraus, was gut funktionieren kann und wo wir vielleicht auch wieder Sachen streichen. Albernheiten oder Witze, die dabei gemacht werden, benutze ich als Regisseurin dann oft, um sie einzubauen.

CR: Welche Rolle spielt dabei der Text aus dem Buch?

AG: Wir machen ja eine interdisziplinäre Produktion mit Tanz, Musik und auch Sprache. Es wird Text aus dem Buch geben, teilweise auch Text, der aus der Improvisation entstanden ist. Die Enten und der Tod können bei uns also sprechen. Wir versuchen aber vor allem über unsere Körper zu erzählen. Unser musikalischer Leiter Wolfgang Wels und die anderen Musiker:innen transportieren ja auch sehr viel über die Musik. Auch der Bühnenraum und das Licht drücken verschiedene Stimmungen und Situationen aus. Es gibt also viele verschiedene Ebenen, die diese Welt und die Geschichte erzählen.

CR: Es soll auch die Möglichkeit geben, nach der Vorstellung die Bühne zu begehen und die Objekte mit denen gespielt wurde anzufassen. Zudem soll es am Ende der Performance auch einen gemeinsamen Moment geben, in dem das Publikum ein bisschen involviert wird in einen Bühnenvorgang. Wie wichtig sind euch diese Begegnungen zwischen Darsteller:innen und Zuschauer:innen?

KB: Ich glaube, es ist wichtig mitzudenken, wie man das junge Publikum begeistern und zugleich deutlich machen kann, dass es sich bei der ganzen Sache um Theater handelt. Da gibt es lauter Bühneneffekte und Sachen, die uns faszinieren können. Und dann war es uns auch wichtig, dass es einen Moment der Gemeinschaft gibt, gerade wenn die Ente dann am Ende stirbt, damit wir nicht einfach zeigen, ok, zack, die Ente ist weg und jetzt ist es vorbei und wir gehen alle unserer Wege. Wir haben uns gefragt, wie man das stattdessen gemeinsam beenden kann, sodass wir sagen können, dass wir nicht nur teilnehmen an diesem Leben der Ente, sondern dass wir auch gemeinsam Abschied nehmen. Und das soll in einem gemeinschaftlichen Moment geschehen, den wir aber noch nicht verraten möchten. Ich denke schon, dass es dann auch diesen Moment gibt, in dem man als Kind traurig wird. In unserer Performance gehen wir dann sozusagen vom Winter, wenn die Ente stirbt, in den Frühling über. Und darin liegt dann auch ein Moment der Hoffnung und des Neuanfangs.

AG: Ganz unabhängig von der Geschichte „Ente, Tod und Tulpe“ finde ich, dass Theater immer die Möglichkeit hat, Dinge auf der Bühne zu verwandeln. Es macht Spaß einem jungen Publikum oder auch einem Publikum, was erste Theatererfahrungen sammelt, die Zauberhaftigkeit aller Theatermittel und die Gleichwertigkeit aller Anwesenden erfahren zu lassen. Das ist etwas, das ich am Theater sehr liebe. Es ist ein Ort, an dem ich als Zuschauerin teilnehme – weil ich lache, weine oder einfach nur aufmerksam oder unaufmerksam bin. Ich möchte das Publikum ermutigen, sich dieser wichtigen Rolle in einer Aufführung bewusst zu werden. Und um noch mehr Barrieren abzubauen, dürfen die Kinder, wenn das Stück gespielt und der Applaus vorbei ist, auch die Bühne und das Bühnenbild selbst erforschen und anfassen. Sie dürfen die Musiker:innen aus der Nähe sehen und die Darsteller:innen treffen.

AG: Weil wir vorhin so privat angefangen hatten: Ich war wie gesagt sehr ängstlich als Kind und zum Beispiel auch extrem überfordert mit Theater. Ich konnte mir gar kein Theater anschauen. Man hat es zweimal mit mir probiert und dann gelassen. (lacht) Aber es ist ja auch irgendwie überfordernd, beispielsweise die Schauspieler:innen so nahe zu sehen, nicht zu wissen, was echt und was gespielt ist, oder man wird vielleicht auch von Gefühlen überrannt, die aus der Geschichte auf der Bühne entstehen. Da kann es sehr helfen, nach dem Applaus die Kunstform Theater so ein bisschen aufzuschlüsseln, mit all seinen Elementen. Dadurch geben wir den Kindern die Möglichkeit zu erfahren, dass wir im Theater mit unterschiedlichsten Mitteln Themen behandeln können, die uns beschäftigen, die uns Angst machen oder komische Gefühle auslösen. Und dass man darüber nicht nur ins Gespräch kommen, sondern auch Kunst machen kann, die sich anders ausdrückt. Dadurch kann man Themen wie den Tod wiederum auch ein bisschen von sich wegholen, um sie freier betrachten zu können.

KB: Es gibt ja immer unterschiedliche Arten, Geschichten zu erzählen. Man muss nicht immer direkt das Persönliche als Ausgangspunkt nehmen, man kann auch etwas erfinden und dann darüber erst zu einer persönlichen Auseinandersetzung kommen. Die Angst vor der Beschäftigung mit eigenen Erfahrungen und Emotionen muss uns also nicht im Wege stehen, uns überhaupt mit schwierigen Themen zu befassen.

CR: Also würdet ihr euch wünschen, dass die Inszenierung etwas anstößt, dass nach dem Besuch noch ein bisschen weiterführt?

AG: Ich wünsche mir sehr, dass unsere Inszenierung und die Geschichte dabei helfen, das Thema auf eine Weise in den Raum zu stellen, die Kindern die Angst nimmt, Fragen zu stellen. Dass es offenbleibende Fragen gibt, ist etwas das ich annehmen kann und was mir nicht zwangsläufig Angst machen muss, sondern mit dem ich lernen kann, umzugehen.

KB: Man weiß gewisse Dinge einfach nicht und das wird auch immer so sein. Aber es ist wichtig, dass wir in dieser Komplexität trotzdem versuchen etwas zu verstehen, und das heißt vor allem unsere Gefühle zu verstehen und anzunehmen. Dann geht man vielleicht, obwohl man am Ende nicht die Antwort auf alles hat, trotzdem mit ein bisschen weniger Unbehagen durch die Welt.


Premiere von „Ente, Tod und Tulpe" am 6. November um 16 Uhr im Kleinen Haus. Hier geht es zu den Tickets.

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