Wintergreen for President! (Of thee I sing)
Musical
Musik und Gesangstexte von George und Ira Gershwin
Buch von George S. Kaufman und Morrie Ryskind
Deutsch von Roman Hinze
- Deutsche Erstaufführung | Wiederaufnahme 19. September 2025
- Großes Haus
Ein Idiot, zumal wenn er ein Vollidiot ist, wird, wenn sie es ihm anbieten, auf der Stelle bereit sein, Präsident der Vereinigten Staaten zu werden. Ein Mann von Bedacht wird erst einmal nachdenken, ein Weiser sich lieber aus dem Fenster stürzen.
Stanislaw Lem
John P. Wintergreen soll Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika werden, aber die Prognosen sprechen gegen ihn. Also muss ein Thema her, „das jeden interessiert, das aber nach Möglichkeit nicht die geringste Rolle spielt“ – die Liebe! Wintergreen soll die Gewinnerin eines bundesweiten Schönheitswettbewerbs öffentlichkeitswirksam heiraten. Doch die Liebe hält sich weder an Wettbewerbsergebnisse noch an Diplomatie und schon bald droht der Französische Botschafter mit fürchterlichen Konsequenzen.
Die absurde Politsatire von 1931 begeistert mit üppiger, vielfältiger Musik, temporeicher Handlung und pointensicheren Dialogen.
Mit
- John P. Wintergreen Clarke Ruth
- Mary Turner Maya Blaustein
- Diana Deveraux Izabella Radić
- Alexander Throttlebottom Tomi Wendt
- Francis X. Gilhooley Ben Janssen
- Senator Carver Jones Nils Eric Müller
- Louis Lippman Davíd Gaviria
- Miss Benson / Senator of Massachussets Anne-Elise Minetti
- Sam Jenkins Tim Stolberg
- Matthew Arnold Fulton Sebastian Seitz
- Senator Rober E. Lyons Lukas T. Goldbach
- Französischer Botschafter / Touristenführer Levent Kelleli
- Vorsitzender Richter des Höchsten Gerichts Antje Tiné
- Senatsschreiberin Natascha Jung
- Arzt Vepkhia Tsiklauri
- Zimmermädchen Daria Bilenko
- Opernchor des Stadttheaters Gießen, Philharmonisches Orchester Gießen
Die Gießener landen mit der Deutschen Erstaufführung des Werks einen Treffer. […] Auch die musikalische Seite nimmt für sich ein. Unter Moritz Laurer sitzt dem Chor des Hauses jener Schalk im Nacken, der kräftig in Stimme und Spiel ausstrahlt. Vladimir Yaskorski lässt mit dem Philharmonischen Orchester Gießen Drive und Swing aus dem Graben steigen. Für die Titelfigur bietet Clarke Ruth seinen smarten Kavalierbariton auf. Sanglich wie auch durch ihre Sprechtechnik gewinnend, verkörpert Maya Blaustein Firstlady Mary Turner. Umwerfend legt sich Schauspielerin Izabella Radić spielerisch und vokal für die Southern-Belle Diana Devereaux ins Zeug. Immer wieder Kabinettstückchen liefert Tomi Wendt als zunächst verschusselter, final aber machlüsterner Vizepräsident Alexander Throttlebottom.
die deutsche bühne
Das Haus kann damit ein echtes Musical-Fundstück präsentieren, das voller Tempo, Witz, funkelnder Orchestermusik und origineller Tanzeinlagen steckt – und sich zugleich als bitterböser Kommentar auf die politischen Realitäten von heute verstehen lässt. […]
Regisseur Philipp Grigorian nutzt die Vorlage, um auf der kreiselnden Drehbühne des Großen Hauses umgehend Fahrt aufzunehmen und Broadway-Flair einziehen zu lassen
Gießener Anzeiger
Zum Star des Abends mausert sich Izabella Radic, die als propere Deveraux prächtige Präsenz zeigt. Weil die Schauspielerin in den Songs nicht so punktgenau artikuliert wie ihre Sänger-Kollegen, klingt sie dieses kleine Quäntchen schmutziger und mehr nach Ragtime. Zweiter Überflieger ist Throttlebottom, der nutzlose Vizepräsident. Bariton Tomi Wendt gibt ihn als taumelnden alten Mann und näselt mit der »Wir heißen alle Hoppenstedt«-Loriot-Stimme vor sich hin. Wieder mal spielt Wendt seine Kollegen an die Wand. Bass Clarke Ruth übernimmt mit der Partie des Wintergreen endlich seine erste tragende Rolle im Haus. Er löst die Aufgabe mit Bravour.
Gießener Allgemeine Zeitung
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