3. Sinfoniekonzert

Unter der Leitung von Nabil Shehata, dem Chefdirigenten der Siegener Gäste, bot das mit über 100 Musikern besetzte Riesenorchester eine lebendig durchpulste, stark leuchtende Wiedergabe der Strauss‘schen Tondichtung »Ein Heldenleben« op. 40, bei der Klarheit in der Gestaltung, Detailgenauigkeit und rauschhafte Exzesse eine faszinierende Mischung ergaben.

Die Musiker [schienen] vor Spiellust geradezu zu bersten. »Ein Heldenleben« ist eine der brillantesten und virtuosesten Orchesterpartituren in der Musikgeschichte, die sämtliche Möglichkeiten eines großen Sinfonieorchesters bis aufs Äußerste ausreizt. […] Nabil Shehata und das vereinte Riesenorchester haben mit dem »Heldenleben« ein Meisterstück voller Dramatik und Klangreichtum abgeliefert. So empfand es wohl auch das Publikum, das mit langanhaltendem Applaus dankte.

Gießener Anzeiger

Am Pult steht […] Nabil Shehata, Chefdirigent der Philharmonie Südwestfalen. Der Deutschägypter stimuliert sein Ensemble mit großen Gesten, hält es mit akkurat verabreichten Einsätzen jederzeit auf Kurs. Am Ende spenden die Besucher in der ausverkauften Kongresshalle begeistert langanhaltenden Applaus.

Der Sound zeigt in seinen zarten Pianopassagen beinahe elektrisches Gefühl, auch wenn er aus der Romantik stammt, die Übergänge haben Stringenz. Die Solo-Violine, gespielt von Evgenia Gelen, Konzertmeisterin der Philharmonie Südwestfalen, glänzt tänzerisch. Acht wagnerverliebte Hörner (bei Beethoven sind es gerade mal zwei) treiben das Heldenwesen strukturiert voran.

Gießener Allgemeine