Kerstin Steeb

Die Musiktheaterregisseurin und Diplomsportwissenschaftlerin Kerstin Steeb dekonstruiert die strenge Form von Oper oft durch eigene Bearbeitungen und Fassungen und deckt damit eine Direktheit im Spiel so wie eine aktuelle Brisanz in der Thematik auf. Ihre Bearbeitung von „Don Giovanni“ im Opernloft Hamburg wurde 2020 in der Saisonbilanz „Die deutsche Bühne“ in der Kategorie Oper nominiert. Sie inszenierte u.a. an Häusern wie der Staatsoper Hamburg, Theater Hagen, Theater Regensburg, der Deutschen Oper am Rhein und dem Staatstheater Darmstadt. Die Spielzeit 23/24 eröffnet sie mit der Zauberflöte in einer neuen Dialogfassung von Ivana Sokola am Theater Hof. Das Ringen um gendersensibles Verhalten war von Beginn an prägend für ihre Arbeiten und verfestigt sich insbesondere in ihren freien Projekten in Hamburg, in denen sie als Erste die Komponistin Ethel Smyth wieder auf den Spielplan holte. In Eigenproduktion realisierte sie 2023 auf Kampnagel eine große Opern-Wrestling-Show, die Gender-Normen in der Kunstform Oper aufsprengt. Dokumentationstheater und experimentelle Formate boten Kerstin Steeb einige Erfahrungen im Filmgenre. Ihre Kurzfilm-Oper „Zauberflöte made in Dulsberg“ von 2017 hat sich rasant verbreitet und opernfernes Publikum erreicht. Mit „Der Wald“, einem Opernfilm nach Ethel Smyth hat Kerstin Steeb mit ihrem Team geradezu ein neues Genre erschaffen. 2021 war sie Finalistin bei NOperas. Kerstin Steeb lehrt außerdem an der Universität und der HfMT Hamburg und ist Mutter zweier Kinder. Gemeinsam mit dem Team, mit dem sie auf kollektive Art den lässig-zarten Musiktheaterabend „Dein Oxy“ kreierte, arbeitet sie in der Spielzeit 2023/2024 zum ersten Mal für „Curlew Love Songs“ am Stadttheater Gießen.