Kapital

Hundepark

Schauspiel nach dem Roman von Sofi Oksanen
Aus dem Finnischen von Angela Plöger
Mit ukrainischen Übertiteln

  • URAUFFÜHRUNG
  • Großes Haus

Und plötzlich gibt es eine Antwort auf die Frage des ehemaligen amerikanischen Außenministers Mike Pompeo, der 2020 im Zusammenhang mit der Trump-Selenski-Affäre die Journalistin Mary Louise Kelly anbrüllte, ob sie allen Ernstes glaube, irgendwer ,gives a f*** about Ukraine‘.
Sasha Marianna Salzmann

Es ist 2016, Olenka sitzt auf einer Parkbank in Helsinki. Das Buch in ihrem Schoß ist bloß Requisit, ihr Blick liegt auf dem kleinen Hund und den beiden spielenden Kindern. Als sich Daria unvermittelt neben sie setzt, kommt die Panik zurück. Nach dem Verschwinden „eines der besten Mädchen der Agentur“ verließ Olenka die Ukraine von heute auf morgen und war seither überzeugt, sicher untergetaucht zu sein. Als Krimi konzipiert erzählt Sofi Oksanen in ihrem jüngsten Roman die Geschichte zweier junger Frauen im Donbass, die dort in die Strukturen einer Agentur für Eizellenspenden gelangen – eine Branche, die den gebärfähigen Körper für Geschäfte mit dem Westen zu nutzen weiß.


Regie Simone Sterr
Bühne & Kostüme Sabina Moncys
Musik Jojo Büld
Dramaturgie Lena Meyerhoff

Mit

  • Olenka Germaine Sollberger
  • Daria Sokolow, Maxim Sokolow (ihr Vater), Erzähler:in Dascha Ivanova
  • Olenkas Chefin, Lada Krawez (genannt Ladka), die finnische Wunschmutter, Erzähler:in Zelal Kapçık
  • Vitali Krawez (genannt Veles), Olenkas Vater, ein älterer Mann, Erzähler:in Roman Kurtz
  • Roman, Olenkas Mutter, Erzähler:in Levent Kelleli
  • Viktor Vitaljewitsch Krawez, Iwan (Olenkas Onkel väterlicherseits), Großmutter Galina, der finnische Wunschvater, Erzähler:in Ben Janssen
  • Band Darja Bilenko, Katerina Bilenko, Marie Shuta, Erika Ehberger

„Es ist ein wichtiges Thema, das Simone Sterr hier auf die Bühne gebracht hat. Ein Theaterabend, der sehr viel Stoff zum Nachdenken bietet und zum Darüberreden.“

Christiane Hillebrand, hr2 kultur

"[Regisseurin Simone] Sterr und ihrem Ensemble gelingt ein eindringlicher Abend, der gesellschaftliche Verwerfungen und ihre Folgen bis in die kleinsten Glieder nachzeichnet. Und der nicht zuletzt höchst dringliche gesundheits- wie geopolitische Fragen in den Raum stellt, die vor dem Hintergrund von Pandemie und Krieg nur punktuell öffentlich diskutiert wurden – ist doch die Ausbeutung weiblicher Körper durch die Fruchtbarkeitsindustrie alles anderes als eine saubere klinische Sache. Bis heute werden die Gesundheitsrisiken von Eizellenspenderinnen wie Leihmüttern nicht systematisch erforscht, weder in Europa noch in den USA – ähnlich wie die Risiken für Föten und Empfängerinnen. Wie die Lebensläufe der Spenderinnen frisiert werden, um den Ansprüchen der Menschen aus dem Westen an ein möglichst gesundes, leistungsfähiges Erbgut gerecht zu werden, und wie die Not der jungen Frauen skrupellos
ausgebeutet wird ohne Rücksicht auf die teilweise gravierenden gesundheitlichen Folgen, das macht «Hundepark» rasch klar."

Esther Boldt, Theater Heute, März 2023

„Am spannendsten an diesem rund zweieinhalbstündigen, viele seiner zu vielen Themen nur antippenden Theaterabend ist die Figur Olenkas, der Ensemble-Neuzugang Germaine Sollberger Persönlichkeit und Tiefe verleiht. Diese zielstrebige junge Frau unterstützt zunächst ihren Vater um des eigenen Profits willen bei ersten kleineren Gaunereien. Sie erweist sich später als durchsetzungsstark und clever genug, um sich auch an der Seite einer mächtigen Oligarchenfamilie zurechtzufinden. Und sie gerät schließlich doch in das Räderwerk eines kapitalistischen Systems, das keinerlei Schwächen zulässt. So mag es zunächst etwas seltsam anmuten, in dieser Inszenierung von einer Gesellschaft zu erfahren, die es seit dem 24. Februar 2022 schlicht nicht mehr gibt. Gleichwohl zeigt das Stück eindringlich. wie brutal die neue kapitalistische Un-Ordnung in die Leben der Menschen überall in Osteuropa eingegriffen hat. Wenn die Stärksten und Skrupellosesten alles gewinnen, bleiben unzählige Verlierer zurück.“

Björn Gauges, Gießener Anzeiger, 12.12.2022




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Kreuzplatz 6, 35390 Gießen

Infos und Karten
Tel.: 0641-7957 60/61
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