Esther-Helin Bienroth
Esther-Helin Bienroth ist eine multidisziplinär arbeitende Künstlerin aus Berlin, deren Praxis sich über Kostüm- und Bühnenbild, Mode und Video erstreckt. Diese verschiedenen Ausdrucksformen erscheinen in ihrem Werk als miteinander verflochtene Medien, durch die die Materialität des Alltäglichen infrage gestellt wird. Die Basis ihrer Arbeit ist handwerklich fundiert: Nach einer Ausbildung zur Modeschneiderin und zur bekleidungstechnischen Assistentin folgte ein Modedesign-Studium an der HTW Berlin und ein Studium der Philosophie an der Humboldt-Universität. Ihre berufliche Laufbahn führte sie zu zahlreichen Engagements als Kostümbildassistentin bei internationalen Filmproduktionen. Eigenständige Arbeiten wie die Kostümbilder für "Unreality Collapsing" (Fashionfilm 2021), "Huma 10A 6 6 5X" (Kurzfilm 2022) und "Copy Job" (Kurzfilm 2023) verdeutlichen ihre Fähigkeit, das Potenzial von Kleidung und Material als Träger ästhetischer und philosophischer Reflexion zu entfalten. Seit 2021 arbeitet Bienroth eng mit Raphael Jacobs zusammen. In dieser Kollaboration entwarf sie unter anderem die Kostüme für das Opernstück "This is not a Fairytale" (2021) am Royal Conservatory Antwerp und gestaltete 2024 für "Ostufer: Wohnblock IV" an der Academie Opéra national de Paris sowohl die Kostüme, als auch gemeinsam mit Jacobs die Bühne. Am Stadttheater Gießen entwirft sie zusammen mit Raphael Jacobs das Bühnen- und Kostümbild für die Tanz x Physical Theatre Inszenierung „Am Ende“ von Constantin Hochkeppel (Premiere am 21. September 2024).