Avishai Milstein
Dramaturg

Avishai Milstein, in Tel Aviv geboren, studierte Theaterwissenschaft und Germanistik in München und gründete nach seiner Rückkehr nach Israel in Jaffa die freie Theatergruppe Teatron Notzar. Anfang der 1990er Jahre war er als Dramaturg und Hausregisseur am Nationaltheater Habima tätig. Seit 1995 ist er Dramaturg und Regisseur am Teatron Beit Lessin, Tel Aviv, das er heute als Chefdramaturg künstlerisch leitet. Milstein ist außerdem Gründer und künstlerischer Leiter von Open Stage, dem jährlichen Festival für neue israelische Dramatik sowie Gründer und erster künstlerischer Leiter des internationalen Festivals IsraDrama in Tel Aviv. Die Auseinandersetzung mit Religion, Politik und Kultur in seinem Heimatland Israel bilden meist den Hintergund von Milsteins Arbeiten als Autor, Übersetzer und Festivalleiter. 2007 unterrichtete er szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Für das Festival Internationale Neue Dramatik F.I.N.D. an der Berliner Schaubühne kuratierte er den Schwerpunkt Israel, zudem war er für das israelische Dramatikerfestival in Budapest und den Heidelberger Stückemarkt tätig. Daneben war er Workshopleiter am Internationalen Forum des Berliner Theatertreffens 2007. Als Regisseur inszenierte Milstein mehr als 70 Produktionen an allen bedeutenden Bühnen Israels. Für seine Inszenierung „Die Banalität der Liebe“ am Beit Lessin erhielt er 2011 den israelischen Theaterpreis. Diese Produktion eröffnete auch den Heidelberger Stückemarkt mit Gastland Israel. Weitere Inszenierungen in Deutschland folgten u.a. an der Schaubühne Berlin, am Theater Freiburg, am Theater Ulm, in Heidelberg und am Staatstheater Karlsruhe. Von 2009 bis 2011 leitete er das Theaterprojekt Familienbande, in dessen Rahmen sechs deutsch-israelische Uraufführungen am Stadttheater Heidelberg und am Beit Lessin zustande kamen.