Werwolfkommandos
Dokumentartheater von Marie Schwesinger, Julia Just, Fabiola Eidloth
MADE. in Frankfurt
- Hessische Theatertage 2024
- Großes Haus
Es geht um den § 89a. Wegen § 211. Wegen § 129a. NEIN! Es geht hier um die Angeklagten, nicht um irgendwelche Netzwerke! Es geht hier um den ersten rechtsextremen Mord an einem Politiker seit dem Ende der NS-Zeit!
Über ein Jahr lang verfolgten Marie Schwesinger, Julia Just und Fabiola Eidloth als zivile Prozessbeobachterinnen zwei Gerichtsverhandlungen, in denen rechtsextremistische Täter angeklagt waren. Zwei Strafprozesse, die vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main verhandelt wurden: der Prozess um die Ermordung Walter Lübckes und den rassistischen Angriff auf Ahmed I. sowie der Prozess gegen den Bundeswehrsoldaten Franco A. Aus mehreren Blickwinkeln wühlt sich ein chorisches Ich durch das dokumentarische Material und seine Erinnerungen – auf der Suche nach Antworten auf die Fragen: Welche sprachlichen Verbindungslinien gibt es zwischen den Prozessen? Wo erhalten Betroffene eine Stimme? Mit welcher Sprache begegnet man rechtem Terror im Gerichtssaal und auf der Bühne? Es geht um die Frage, wann gesprochen und wann geschwiegen wird, es geht um die Beanspruchung von Begrifflichkeiten und um die Deutungshoheit über die Diskurse.
„'Werwolfkommandos' stellt nicht die Justiz in Frage. Wohl aber hinterfragt die Performance die Bereitschaft zur Aufklärung, zur Ermittlung. Die Bereitschaft, der Wirklichkeit in die Augen zu sehen: Die Nazis sind unter uns. Überall. Werwölfe. Und sagt: Tut etwas. Dagegen." – Auswahlbegründung der MADE.Jury
In Kooperation mit den Landungsbrücken Frankfurt und dem Kunstfest Weimar 2022. Gefördert durch den Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von „Neustart Kultur“, das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, das Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, die Stiftung Citoyen, die Stiftung Polytechnische Gesellschaft, die Rudolf Augstein Stiftung und die Frankfurter Stiftung maecenia.
Im Rahmen der Hessischen Theatertage 2024 und des MADE.Festivals 2024.
Haus der Karten
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