Anerkennung

Mais in Deutschland & anderen Galaxien

Schauspiel von Olivia Wenzel

  • Kleines Haus

Ich sah eine Mutter und einen Vater, vertieft in ihre Unterhaltung, während ihre Söhne mit ihren Dreirädern ganze Gehsteige beherrschten. Die Galaxie gehörte ihnen, und während unseren Kindern Schrecken eingeimpft wurde, war es bei ihnen Überlegenheit.
Ta-Nehisi Coates

Susannes Plan die DDR zu verlassen, scheitert mit der Geburt ihres Sohnes Noah und fesselt sie fester an die Enge dieser Welt, in der sie nicht glücklich ist. Während sie dagegen rebelliert, wächst Noah mit dem Gefühl auf, unerwünscht zu sein. So beginnt seine Odyssee des Erwachsenwerdens zwischen ostdeutschem Punk und Nachwendetristesse. Strauchelnd flüchtet er in die Galaxien seiner Comics, in denen es keinen Zwang zur Rechtfertigung gibt und wo er seine Mutter am liebsten auf den Mond schießen würde. Olivia Wenzels Theatertext erzählt von einer Mutter-Kind-Beziehung, der das Entscheidende fehlt: die bedingungslose Liebe. Das Einzige, was Susanne und Noah verbindet, ist ihre Sehnsucht nach Anerkennung, in einer Welt, die nicht fähig ist, Andersartigkeiten wertzuschätzen.


Regie & Video Yatri Niehaus
Dramaturgie Tim Kahn
Bühne & Video Johanna Senger
Kostüme Elfee Duquette

Mit

Erzählt wird dieses atmosphärisch dichte Kleinfamilien-Drama weitgehend aus den Augen [des] Sohnes, verkörpert von Ensemble-Neuzugang Amina Eisner. In knappen, skizzenhaften Szenen führt Gastregisseur Yatri Niehaus durch die Stationen von Noahs Leben: von der Geburt über Kindheit und Jugend bis zum Mann mit Frau und Kindern, der mühsam versucht, sich ein bürgerliches Leben aufzubauen. Ihm gegenüber steht Susanne (Anne-Elise Minetti), die schon als Jugendliche eine Antihaltung gegenüber Staat und angepasstem Elternhaus aufgebaut hat und als aufsässiger Punk durchs DDR-Leben schlingert. […] Viele Lebensstationen Noahs werden geschickt angetippt und verdichtet. Der Rassismus ist dabei nicht das eigentliche Thema, sondern eher die dissonante Begleitmusik des rund 100-minütigen Stücks. Im Mittelpunkt steht immer wieder die Annäherung und Abstoßung von Mutter und Sohn, die wie zwei Pole eines Magneten umeinander kreisen und sich doch immer wieder voneinander abstoßen. Dazu finden Regisseur Niehaus, Sohn deutscher und ghanaischer Eltern, sowie sein vierköpfiges Ensemble immer wieder starke Momente.

Björn Gauges, Gießener Anzeiger, 19.12.2022

„Pass immer gut auf Deine Hoffnung auf, ich habe meine irgendwann verloren." Dieser Satz der Mutter steht für ein Schicksal, in dem jemand nie geliebt wurde und deswegen auch nicht lieben kann. Das Stück von Olivia Wenzel ist mit vier Personen in unterschiedlichen Rollen besetzt und führt vor Augen, dass Beziehungen flüchtig und Sinnsuchen oft vergebens sind. Eine kluge Inszenierung von Yatri Niehaus am Kleinen Haus des Stadttheaters!"

Christiane Hillebrand, hr2 kultur, 19.12.2022



Haus der Karten
Theaterkasse + Tickets im Dürerhaus
Kreuzplatz 6, 35390 Gießen

Infos und Karten
Tel.: 0641-7957 60/61
theaterkasse@stadttheater-giessen.de

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